Stulpins: Ich möchte erst die Situation kennenlernen, wie im Bistum bislang gearbeitet wurde. Denn wenn man mit eigenen Ideen kommt, dann wird es vielleicht nicht funktionieren. Im Bistum wird es viel um Neuevangelisierung gehen. Also darum, diejenigen zu finden, die gläubig sind, und sie noch mehr zu engagieren. Gleichzeitig sollen die Gläubigen auch andere Menschen mitziehen, die bisher nichts mit Kirche zu tun hatten.
Frage: Welche Rolle spielen Laien in der lettischen Diaspora?
Stulpins: Wir müssen Laien mitengagieren. Schon deswegen, weil wir im Bistum nur 15 Priester sind. Wir Geistliche können nicht alles auf uns nehmen. Wir müssen nach Menschen suchen, die in der Kirche aktiv sind, die auch Aufgaben und einen Teil der pastoralen Mission übernehmen.
Frage: Das Bonifatiuswerk unterstützt seit Jahren die Kirche in der lettischen Diaspora. Was bedeutet das für Sie?
Stulpins: Die Hilfe durch das Bonifatiuswerk war und ist sehr groß. Ob Kirchenbau oder Kinderwallfahrten oder finanzielle Unterstützung für die katholische Grundschule in Liepaja. Das bedeutet uns viel. Es zeigt, dass die Kirche universell ist und wir nicht allein gelassen werden in der Diaspora. Es zeigt auch, dass wir in einer Kirche sind und der eine dem anderen hilft, so wie er kann. Das ist wichtig.
Das Gespräch führte Markus Nowak.