Rückschritte beim Schutz von Opfern des Menschenhandels

Ein Expertenbericht der Universität Heidelberg kritisiert weltweite Rückschritte beim Schutz von Opfern des Menschenhandels. Verschlechterungen ließen sich sowohl in wohlhabenden Staaten als auch in Entwicklungsländern feststellen, heißt es in einem am Mittwoch in Heidelberg veröffentlichten Anti-Menschenhandels-Index . Die Untersuchung wertet auf Basis von Daten der Vereinten Nationen und des US-Außenministeriums die Situation in 180 Staaten aus.

Erstellt: 21.08.2013
Aktualisiert: 11.07.2015
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Ein Expertenbericht der Universität Heidelberg kritisiert weltweite Rückschritte beim Schutz von Opfern des Menschenhandels. Verschlechterungen ließen sich sowohl in wohlhabenden Staaten als auch in Entwicklungsländern feststellen, heißt es in einem am Mittwoch in Heidelberg veröffentlichten Anti-Menschenhandels-Index . Die Untersuchung wertet auf Basis von Daten der Vereinten Nationen und des US-Außenministeriums die Situation in 180 Staaten aus.

Gleichzeitig hätten sich aber die Strafverfolgung von Menschenhändlern und die Vorbeugung von Menschenhandel in den meisten Staaten verbessert, halten die Heidelberger Wissenschaftler fest. Auf den vordersten Plätzen der Liste einer guten Politik gegen Menschenhandel stehen Staaten wie Schweden, Armenien, Australien, Österreich, Zypern und Italien. Deutschland landet auf Platz 13, die USA auf Rang 33 der Liste. Am Ende des Rankings finden sich beispielsweise Kuba, Mali, Iran, Somalia, Syrien, Libyen und Nordkorea.

Studienautorin Alexandra Rudolph betonte, dass die vorliegenden Daten eindeutige Hinweise auf Rückschritte beim Opferschutz deutlich machten. „Als wichtigster Bewertungspunkt zählt hier, ob die Opfer von Menschenhandel kriminalisiert oder sogar als Täter behandelt werden“, so Rudolph. Weitere Kriterien seien die Bereitstellung von medizinischer Hilfe, Unterstützung von Behörden und Gerichten sowie die Möglichkeit, eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.