Gefahren sind an diesem sonnigen Morgen nicht zu spüren. Die Schülerinnen und Schüler sind in den Ferien, Handwerker hämmern und sägen und geben Flurwänden und Decken einen neuen Anstrich. Die schulfreie Zeit werde genutzt, um zu renovieren und zu reparieren, erzählt Pfarrer Haddad bei einem Rundgang über das Gelände. Die KFZ-Werkstatt, die Schreinerei und die Bäckerei werden weit über die Schule hinaus wegen ihrer Qualität geschätzt. Neu ist ein Ausbildungszentrum für Mädchen: Dort erlernen sie den Beruf der Friseurin und Kosmetikerin.
Mehr als nur Lesen und Schreiben
Es geht um mehr als Lesen und Schreiben in der Schneller-Schule. 350 Schüler und Schülerinnen werden derzeit von 70 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet, 122 Schüler und Schülerinnen wohnen im Internat. Das Wohnhaus für die Mädchen sei gerade auf einen modernen Stand gebracht worden, erzählt Pfarrer Haddad; die Unterkünfte erinnerten in nichts mehr an die kargen Schlafräume und Bäder der Anfangszeit. Ziel der Schule ist es, Kindern aus unterprivilegierten Familien eine Chance zu geben. Die Altersspanne reicht von drei bis 20, auch ein Kindergarten gehört zur Schule.
Bei der Gründung der ersten Schneller-Schule 1860 in Jerusalem lag der Schwerpunkt noch auf der Missionierung der Kinder: Sie sollten der Kern einer neuen christlichen Schneller-Gemeinde werden. Doch in der Geschichte hat sich das Curriculum deutlich verändert, erklärt George Haddad. Er ist selber ein Kind der Schneller-Schule, deren Leitung er 2006 übernahm.