Bischof Wiesemann ist vom Wert der sozialen Erfahrungen in Brasilien für die deutschen Jugendlichen überzeugt. Trotz der großen Herausforderungen mit Armut und Drogen hätten die brasilianischen Jugendlichen „diese lateinamerikanische Fröhlichkeit und eine sehr tiefgehende Religiosität, die uns sehr beeindruckt“. Man lerne „mutige Menschen kennen, die in Favelas eine tolle Arbeit leisten“.
Spontaneität ist gefragt
Lernen könne man von der etwas anderen Herangehensweise der Brasilianer an Probleme, glaubt auch Susanne Rauh vom BDKJ. „Gerade in Brasilien ist es eine der eindrucksvollsten Erfahrungen, dass viele Dinge oft ganz anders laufen als geplant.“ Mit Spontaneität und Flexibilität könne man dabei viel mehr erreichen. Die Menschen hier beeindruckten dabei durch ihre Gelassenheit und ihren positiven Zugang, so Rauh: „Sie packen die Probleme an, haben den Mut, Neues zu wagen.“
Für Adveniat-Bildungsreferentin Stefanie Hoppe geht vom „Youth Hearing“ eine Botschaft für mehr gesellschaftliches und religiöses Engagement aus: „Wir können die Welt nicht für die Menschen hier verändern, sondern wir müssen sie mit den Menschen verändern.“ Man müsse sie so motivieren, dass sie zu Protagonisten der sozialen und ökologischen Veränderung werden.
Dialog und Austausch seien „das Schöne beim Weltjugendtag“, meint Hoppe. Die Jugendlichen seien eine Woche hier, leben in einer Gastfamilie und lernen sich zu verständigen: „Wir sind als Deutsche ja oft ein wenig verkopft. Aber hier erleben sie, dass man auch ohne Sprache, dafür mit dem Herzen sprechen kann.“
Von Thomas Milz
www.youthhearing.com