Kein Religionskonflikt
Auch Mons. Joachim Schroedel, Seelsorger der deutschsprachigen Katholiken im Nahen Osten, kritisiert, dass Präsident Mursi es nicht vermocht habe, das Land am Nil aus der Krise zu führen. Dies sagte er am Wochenende in einem
Interview
mit der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan. Schroedel lebt seit vielen Jahren in Kairo. Religionsvertreter wie Koptenpapst Tawadros II. oder Al-Azhar-Imam al-Tayyeb hätten am Wochenende zu Ruhe aufgerufen. Bei den Protesten ginge es aber nicht um ein „Religionskonflikt“, betonte Schroedel. Mit dem Aufmarsch wollten Millionen Ägypter gegen Präsident Mursi protestieren, auch gegen eine Islamisierung, sowie gegen Autokratie und Armut demonstrieren. Da auch Mursis Anhänger auf die Straße gingen, seien Zusammenstöße vorprogrammiert.
Laut Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ schlugen die Proteste in der Nacht zum Montag teilweise in Gewalt um. Dabei seien mindestens sieben Menschen gestorben, Hunderte verletzt worden.
(mit Material von KNA/Radio Vatikan/Missio Aachen)