Die von Fachleuten, Opferinitiativen und den Strafverfolgungsbehörden dringend verlangten weiteren Reformen beim Kampf gegen Zwangsprostitution sollen laut Gesetz erst von der kommenden Regierung behandelt werden. Die Union konnte sich mit diesem Ansinnen dem Vernehmen nach nicht gegen die FDP durchsetzen.
Sachverständige und Hilfsorganisationen übten bei einer Bundestagsanhörung
scharfe Kritik
an dem Gesetz. Es führe kaum zu Verbesserungen. Für die dramatische Situation der Zwangsprostituierten in Deutschland machen die Behörden und Hilfsorganisationen das Armutsgefälle zwischen Ost- und Westeuropa sowie das Prostitutionsgesetz der Rot-grünen Bundesregierung von 2002 verantwortlich. Laut EU-Statistik kommen die meisten Zwangsprostituierten aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn. Deutschland gilt als Drehscheibe und Zielland des Menschenhandels mit Zwangsprostituierten.