Er wünsche sich, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, in seiner Predigt, dass die Teilhabe an der Eucharistie „über den Kircheninnenraum ausstrahlt“. Dafür sollen die rund 800 Veranstaltungen sorgen, die bis zum Wochenende in der Kölner Innenstadt geplant sind. Das Spektrum reicht von Andachten und Messfeiern über Bibelauslegungen mit den Bischöfen bis hin zu Konzerten und Ausstellungen. Angesprochen sind alle, vom Kindergartenkind bis zum Senior – auch wenn das Publikum beim Eröffnungsgottesdienst eher dem entsprach, was die Werbebranche mit dem Begriff „Best Ager“ umschreibt.
40.000 Besucher
In den kommenden Tagen wird sich dieses Bild ändern, verspricht Projektleiter Hermann-Josef Johanns. Allein 1.500 Jugendliche werden beim Jugendfestival von Freitag bis Sonntag erwartet. Insgesamt rechnen die Verantwortlichen mit 40.000 Besuchern, darunter 8.000 Dauerteilnehmer. Zahlen, die nach einem schleppenden Anmeldebeginn für eitel Sonnenschein bei den Organisatoren sorgen. „Sie sehen einen relaxten Geschäftsführer vor sich“, so Johanns, der entscheidend half, schon den Kölner Weltjugendtag 2005 zu stemmen. Auch der Kostenrahmen „im einstelligen Millionenbereich“, getragen je zur Hälfte von der Bischofskonferenz und dem Erzbistum Köln, werde eingehalten.
Aus Sicht der Veranstalter ein Auftakt nach Maß also, der an diesem ersten Tag seinen Abschluss mit einer Prozession vom „Tanzbrunnen“ auf der rechten Rheinseite zum Kölner Dom auf dem linken Flussufer fand. Seinen Kölner Schäfchen hatte Meisner den Kongress einmal mit den Worten übersetzt: „ein Eucharistischer Karneval“. Passend dazu mischte sich eine Abordnung der „Hellige Knäächte und Mägde“ (Heilige Knechte und Mägde), der ältesten Tanzgruppe im Kölner Karneval, in farbenfroher Tracht unter den Zug der Teilnehmer über die Hohenzollernbrücke. Begleitet vom Glockenschlag des „Decken Pitter“, der größten freischwingenden Glocke der Welt, die nur zu ganz besonderen Anlässen ertönt. Stimmungsvoll klang der Abend dann auch im Dom selbst aus. Während die Sonne langsam sank, gingen in der Kathedrale die Lichter an: Für die Kunstinstallation „Lux Eucharistica“.
Von Joachim Heinz