Dazu kommen die hohen Kosten: Flüge nach Brasilien sind teuer, Brasilien als Reiseland ebenfalls. Zudem liegt der Termin des Events - der 23. bis 28. Juli - außerhalb der Sommerferien mehrerer Bundesländer, und viele über 18-Jährige sind auch bereits in Ausbildungsverhältnissen.
Routine statt Begeisterung?
Doch auch atmosphärisch und inhaltlich gab es bei deutschen Jugendlichen zuletzt Unbehagen. Viele fühlten sich in Sydney (2008) oder Madrid (2011) eher als Staffage denn als Angesprochene des Weltjugendtags. Zu weit vom Leben der Jugendlichen die Katechesen, zu sehr auf die Person des jeweiligen Papstes zugeschnitten die Events.
Einiges von der geistlichen Dynamik der Großtreffen, die 1985 der selige Papst Johannes Paul II. (1978-2005) ins Leben rief, schien von Routine bedroht.
Für Brasilien ist die Stimmung nun jedoch deutlich optimistischer: Rio werde sozialer und politischer werden als die Vorgängerveranstaltungen, hofft die deutsche Delegation. „Es wird nicht so wie in Madrid 2011, als Jugendliche massenhaft gegen die soziale Lage im Land protestierten und man den Eindruck hatte, die spanische Kirche duckt sich weg“, so der Präses des Bundes der Katholischen Deutschen Jugend (BDKJ), Pfarrer Simon Rapp. Damals sei nur Papst Benedikt XVI. in einer seiner Ansprachen auf das Anliegen der Protestierenden eingegangen.