„Das Problem dieses Gesetzes ist, dass der Beruf einer Prostituierten praktisch ein bürgerlicher Beruf werden sollte“, sagte der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl der „Welt am Sonntag“. „Das wird er allerdings niemals sein.“ Prostitution spiele sich zum allergrößten Teil in einem „ganz und gar kriminogenen Milieu“ ab. Seit 2002 können Männern und Frauen, die ihr Geld mit Sex verdienen, Arbeitsverträge schließen sowie der gesetzlichen Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherung beitreten.
Soldwodi: Täter profitieren vom Prostitutionsgesetz
Auch der Verein
Solwodi
sieht das seit über zehn Jahren geltende Gesetz kritisch. Die Menschenrechtsorganisation unterstützt Frauen und Mädchen, die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution geworden sind. „Mit dem Gesetz wurde die Prostitution legalisiert.“, erklärte Solwodi Geschäftsführerin Monika Hartenfels gegenüber dem Internetportal Weltkirche. Die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen sei so gesellschaftsfähig geworden und führe unter anderem zu einer steigenden Nachfrage.
Das liberale Prostitutionsgesetz habe nicht nur den Freiern, sondern auch Menschenhändlern in die Hände gespielt: „Deutschland explodiert zum Rotlichtmilieuland“, beklagte Hartenfels. „Ganz anders als die Macherinnen es wollten, begünstigt das Gesetz die Ausweitung von Menschenhandel und die Profite der Hintermänner.“ Solange die Bordellbesitzer der Polizei keinen Grund für eine Durchsuchung lieferten, seien der Polizei die Hände gebunden. „Wir brauchen dringend eine Änderung des Gesetzes. Unsere Forderungen: Prostitution unter 21 Jahren muss verboten werden. Junge Frauen unter 21 verdienen analog dem Jugendschutzgesetz verstärkten staatlichen Schutz. Keine Weisungsbefugnis mehr für Bordellbesitzer und Zuhälter. Zudem sollten Gesundheitsuntersuchungen verpflichtend sein, um Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich auf neutralem Boden Personen anvertrauen zu können, “ erklärte Geschäftsführerin Monika Hartenfels.