Fünf lange Tage bis zum Wahlergebnis
Kurzum – die gesamte Auszählung musste auf manuelle Durchführung umgestellt werden. Diese dauerte ganze fünf Tage und Nächte. Währenddessen wurde die kenianische Bevölkerung von allen politischen Verantwortlichen zu Geduld und aufmerksamer Beobachtung angehalten. Das Wahlergebnis dieser komplizierten Wahl mit sechs verschiedenen Wahlgängen an einem Tag wurde fünf Tage nach Schließung der Wahllokale in Nairobi endlich verkündet. Alle Prognosen sagten ein Kopf-an-Kopf-Rennen der zwei großen politischen Protagonisten Raila Odinga (Orange Bewegung /ODM) und Uhuru Kenyatta (Nationale Allianz/TNA) hervor.
Kenyatta erhielt absolute Mehrheit
Der Sieger war am Ende Kenyatta mit einem Stimmenvorsprung von 832,887 Stimmen. Bei einer sehr hohen Wahlbeteiligung von über 80 Prozent und einer Gesamtzahl von 12.221.053 Stimmen ein klares Ergebnis. Kenyatta und seine Jubilee Koalition mit dem Kalenjin Führer William Ruto erreichten die benötigte absolute Mehrheit (50 Prozent + 1 Stimme) und 25 Prozent in der Hälfte aller neu geschaffenen Bezirke (Counties). Eine von vielen Prognosen vorhergesagte Stichwahl war nicht mehr nötig. Derzeit versucht sein Kontrahent Odinga rechtlich gegen vermutete Unregelmäßigkeiten bei der Stimmauszählung vorzugehen. Auch dies ist ein deutlicher Hinweis auf das Vertrauen in ein reformiertes demokratisches Justizsystem und den Obersten Richter, die bereits eine Überprüfung zugesagt haben. Das Ergebnis wird mit Spannung gerade in den ODM Hochburgen erwartet.
Wahlen blieben friedlich
Entgegen vieler Einschätzungen, die vor und nach der Wahl massive Gewaltausbrüche vermuteten, blieben die Wahlen diesmal weitestgehend friedlich. Lediglich die politisch separatistische Bewegung Mombasa Republican Council (MRC) in Mombasa nutzte die Wahl zu gewalttätigen Provokation, bei der am Wahltag 14 Menschen ums Leben kamen.