Präsident Juan Manuel Santos warb am Sonntag am Rande eines Wohltätigkeitslaufes für Angehörige der kolumbianischen Armee publikumswirksam für einen Erfolg der Gespräche. Er habe sich am Wochenende mit den Mitgliedern der Delegation getroffen und hoffe, dass es „niemals mehr Opfer in diesem bewaffneten Konflikt“ gebe. „Vereint können wir alle vorankommen bei der Suche nach einem Vaterland in Frieden, sicher und mit sozialer Gerechtigkeit.“ Wenige Tage zuvor hatte er noch mit dem Abbruch der Gespräche gedroht, sollten sich in absehbarer Zeit keine Erfolge einstellen.
Aus dem Umfeld der beiden Verhandlungsdelegationen sind inoffiziell durchaus optimistische Töne zu hören. Es habe Fortschritte gegeben, bestätigten beide Lager. Wichtigster Punkt der Verhandlungen ist eine Landreform, die für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen soll. Vor wenigen Tagen hatte Santos eine Gruppe von Parlamentariern beauftragt, nach Havanna zu reisen und dort direkte Gespräche mit der FARC-Delegation zu führen. Dies gilt als wichtiges Signal dafür, dass Santos einen Erfolg der Verhandlungen für möglich hält und die Gespräche auf eine breitere politische Basis stellen will.
FARC auf politischem Parkett?
Aufgabe der Parlamentarier sollte auch sein, auszuloten, ob es möglich sei, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die FARC bereits im kommenden Jahr als politische Partei an den Wahlen teilnehmen könne.