Der Anschlag von Boko Haram auf St. Finbarr hat den Bischof schwer getroffen. „Es ist schrecklich, wenn deine Leute vor deinen Augen umgebracht werden“, sagt Kaigama. „Manche haben geglaubt, dass ich nun meine Haltung des Dialogs gegenüber den Muslimen aufgeben werde. Immer wieder kommen Leute zu mir, die fordern, ich solle ihnen Waffen besorgen.“ Doch Kaigama zeigt sich unbeirrt: „Unsere Liebe zu Jesus ist unerschütterlich und unser Einsatz für den Frieden ist nicht verhandelbar.“
Im Februar 2013 weihte der Erzbischof ein von ihm gegründetes Zentrum für Dialog, Versöhnung und Frieden ein. An seiner Seite der neue Emir von Wase. Es steht allen Gruppen offen, gleich welcher Religion oder Volksgruppe sie angehören. Es soll helfen, Vorurteile zwischen Christen und Muslimen abzubauen und der Mentalität der Rache unter Jugendlichen entgegenzuwirken. Außerdem soll es einen sicheren Raum bieten, in dem verfeindete Gruppen ihre Konflikte in einem gewaltfreien Klima besprechen können. Nur der ernsthafte Dialog aller Beteiligten kann helfen, Gewalt vorzubeugen. Davon ist Erzbischof Kaigama überzeugt.
Im Wohnraum von Emmanuels Familie hängt ein gerahmtes Foto des Ermordeten an der Wand. Es zeigt ihn in einem Anzug und mit einer Krawatte, an der ein kleines Kreuz befestigt ist. Sein Schwiegersohn sagt: „Er hat sich stets für den Frieden eingesetzt. Letztlich ist er durch das gestorben, was er immer zu verhindern suchte. Ich hätte mir am liebsten eine Waffe besorgt und ihn gerächt. Doch wenn du an ihn denkst, hältst du inne und vergibst. Solch ein Mensch war er.“
Von Bettina Tiburzy
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