Klaschka: Auf der letzten Bischofsversammlung hat die katholische Kirche in Lateinamerika ein Instrument entwickelt, um die Katholiken zu stärken, sprich: sie in ihrem Glauben zu festigen und den Glauben für das Leben fruchtbar zu machen. In Lateinamerika findet im Augenblick eine sogenannte kontinentale Mission statt. Wir dürfen uns das nicht so vorstellen, dass es einen bestimmten Anfangstermin und ein bestimmtes Enddatum gibt, sondern in jeder Ortskirche, in jeder Diözese, in jeder Pfarrei ist der Zugang zu den Menschen wieder neu Programm geworden. Und ich halte das für ein gutes Instrument, um die Menschen im Glauben zu stärken. Hierbei gilt es, mit den evangelikalen Gruppierungen im Dialog zu sein. Denn wir können auch voneinander lernen.
Frage: Schon vor dem letzten Konklave hieß es, ein neuer Pontifex könne gut aus Lateinamerika kommen. Hoffen die Christen jetzt wieder darauf?
Klaschka: Viele Menschen hoffen, dass der neue Papst aus Lateinamerika kommt. Sie verbinden damit die Erwartung, dass er sie gut in ihren Anliegen versteht und diese Anliegen auch aufnimmt.
Frage: Welche Eigenschaften sollte ein Papst haben, damit er die Christen in Lateinamerika begeistert?
Klaschka: Er muss sehr weltoffen sein, er muss die unterschiedlichen Erfahrungen, die in der Welt gemacht werden, ernst nehmen und auch mit der Gesamtkirche Wege suchen, dass diese Glaubenserfahrungen auch Einlass finden in die theologische Reflektion und die Entscheidungen der Kirche. Auf der anderen Seite ist es für den neuen Papst ganz wichtig, die Nöte und Sorgen der Menschen zu verstehen und als Kirche eine Antwort darauf zu finden. Und das geht am besten im Dialog mit der Welt und im Dialog mit den Menschen, die sich dann auch einbringen. Nur so können wir voneinander lernen und miteinander das Evangelium in unserer Zeit leben.
Das Gespräch führte Tobias Fricke /
domradio.de
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