Kirche setzt sich für Bleiberechte ein
Obama hatte im Vorjahr per Regierungsverordnung verfügt, dass hispanische Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern illegal ins Land geholt haben, ein Bleiberecht erhalten können, wenn sie zwei Jahre lang bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Noch bevor der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz dem wiedergewählten Präsidenten offiziell gratulierte, hatte der Vorsitzende der Bischofskommission für Migration, Erzbischof, José H. Gómez, Obama aufgefordert, jetzt endlich eine Reform des Einwanderungsgesetzes zu veranlassen, die den Illegalen volle Legalität zuerkennt und ihr „unwürdiges Menschendasein“ beendet. Im Erzbistum Los Angeles ist über die Hälfte der Katholiken hispanischer Herkunft.
Gómez begrüßte die Vorschläge der Senatorengruppe, vor allem die vorgesehenen Maßnahmen für eine Einbürgerung. Er wies aber darauf hin, dass noch Ergänzungen für generelle Einwanderungen und die Beseitigung der tieferen Gründe für die Migrationswellen notwendig seien. Damit spielte er auf das Ziel an, die soziale Lage in den Herkunftsländern, vor allem in Mexiko, zu verbessern. Dazu gehöre vorrangig der Kampf gegen den Drogen- und Menschenhandel. Auch der Präsident der Jesuitenkonferenz, P. Thomas H. Smolish, äußerte, dass nur Gespür für die Realitäten zur besten politischen Gesamtlösung führen könne.
Die letzte Reform des Einwanderungsgesetzes und der Grenzkontrollen liegt mehr als 25 Jahre zurück. 1986 wurden dabei 2,6 Millionen Illegale eingebürgert.