Ähnlich sehen es zahlreiche soziale Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen. Die Armut unter Indigenen habe sich in der Amtszeit von Präsident Felipe Calderón (2006–2012) noch einmal verschlimmert, hieß es in den kritischen Bilanzen mexikanischer Menschenrechtsorganisationen.
Guillermo Francisco Escobar, Bischof von Teotihuaan und Vorsitzender der Bischofskommission für Indigenen-Rechte, zeigte sich zuletzt skeptisch, dass sich an diesem Zustand so bald etwas ändern wird. „Ich weiß nicht, ob eine andere Struktur die Kluft zwischen ihnen und der mexikanischen Gesellschaft verkleinern oder aufbrechen kann.“ Mexikos indigene Mitbürger fühlten sich ausgegrenzt und als die ärmsten Mitglieder der Gesellschaft.
Bibel bald in indigener Sprache
Die katholischen Bischöfe setzen zunächst auf einem anderen Gebiet ein symbolisches Zeichen. Die Bischofskonferenz teilte mit, die Bibel werde bald in der Indigenen-Sprache „nahuatl“ und weiteren Sprachen der Ureinwohner erscheinen. Zudem will die Erzdiözese Mexiko-Stadt mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Anstrengungen erhöhen, um den rund 60 Ethnien des riesigen Landes mehr Unterstützung zu geben. Und sie zitiert den seligen Papst Johannes Paul II. (1978–2005), der bei einem seiner Besuche formulierte: „Mexiko braucht seine Indigenen – und sie brauchen Mexiko.“
Von Tobias Käufer