Die Friedensgespräche zwischen der FARC und der Regierung begannen Mitte Oktober in Oslo und werden seitdem in Etappen in Havanna fortgesetzt. Kolumbiens Unterhändler stellten in Aussicht, die FARC nach einer Einigung als politische Partei anzuerkennen. Der Dialog diene nicht dazu, den bewaffneten Konflikt im Lande zu verlängern, sondern zu beenden.
Rebellengruppe ELN nicht mit am Verhandlungstisch
Nicht in die Verhandlungen mit einbezogen ist die zweitgrößte Rebellengruppe ELN, die nach eigenen Angaben zwei deutsche Geiseln in ihrer Gewalt hat. Die marxistische ELN hatte sich Anfang vergangenen Jahres mit der Bitte an die katholische Kirche gewandt, sich für Friedensgespräche mit der Regierung einzusetzen. Trotz der Bemühungen der Kirche entschied sich die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos aber nur für Gespräche mit der FARC.
Zweiter Priestermord innerhalb von 24 Stunden
Überschattet werden die Friedensgespräche auf Kuba indes von zwei Morden an katholischen Priestern, die innerhalb von nur 24 Stunden in Kolumbien stattfanden. Wie der Sender „Radio Santafe“ am Montag (Ortszeit) berichtete, fand die Polizei im zentralkolumbianischen Manizales einen 65 Jahre alten Geistlichen tot in seinem Bett. Die gefesselte Leiche des Opfers wies nach Polizeiangaben Folterspuren auf. Die Hintergründe der Tat sind noch ungeklärt. Erst am Sonntag wurde in der Provinz Norte de Santander ein 52 Jahre alter Geistlicher auf dem Marktplatz der Ortschaft Ocana ermordet. Die Polizei geht davon aus, dass der Priester zufällig Opfer eines Attentates wurde, das einer anderen Person gegolten haben soll. Nach Angaben der Kolumbianischen Bischofskonferenz sind in dem südamerikanischen Land seit 1984 zwei Bischöfe und 83 Geistliche ermordet worden. (KNA)