Bischöfe für gerechten Frieden im Heiligen Land
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Bischöfe für gerechten Frieden im Heiligen Land

Eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt und gerechten Frieden für die Region fordern katholische Bischöfe aus Europa und Nordamerika. „Wir werden hart arbeiten, um unsere jeweiligen Regierungen davon zu überzeugen, die Ursachen des Leidens in diesem Land anzuerkennen und ihre Bemühungen für einen gerechten Frieden zu verstärken“, heißt es in der Abschlusserklärung zum jährlichen Solidaritätsbesuch am Donnerstag in Jerusalem. Aus Deutschland nahm der Trierer Bischof Stephan Ackermann teil, der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden).

Erstellt: 10.01.2013
Aktualisiert: 11.07.2015
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Eine Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt und gerechten Frieden für die Region fordern katholische Bischöfe aus Europa und Nordamerika. „Wir werden hart arbeiten, um unsere jeweiligen Regierungen davon zu überzeugen, die Ursachen des Leidens in diesem Land anzuerkennen und ihre Bemühungen für einen gerechten Frieden zu verstärken“, heißt es in der Abschlusserklärung zum jährlichen Solidaritätsbesuch am Donnerstag in Jerusalem. Aus Deutschland nahm der Trierer Bischof Stephan Ackermann teil, der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden).

Seit Sonntag waren Vertreter von acht Bischofskonferenzen Europas und Nordamerikas im Heiligen Land, um sich über die Entwicklungen in der Region und die Lage der Christen zu informieren. Ein Schwerpunkt des diesjährigen Treffens war die Flüchtlingsfrage. Auf dem Programm standen unter anderem Besuche in jordanischen Flüchtlingsprojekten sowie bei Hilfsprojekten in Gaza.

Bischof Ackermann befürchtet Entfremdung zwischen beiden Parteien

Ernüchtert über die nur kleinen Fortschritte zeigte sich Bischof Ackermann. Bedingt durch die auf Sicherheit bedachte Politik wachse die Entfremdung zwischen Israelis und Palästinensern, sagte Ackermann der Katholischen Nachrichten-Agentur. Zugleich würdigte er das Engagement der Christen etwa im Bereich der Flüchtlingshilfe und im Schulsektor als Hoffnungszeichen. Die verschiedenen Kirchen rief Ackermann unter Verweis auf das Abschlussdokument der Nahost-Synode im Vatikan 2010 zu einem stärkeren gemeinsamen Zeugnis auf.

Die Bischöfe verweisen in ihrer Erklärung auf die dramatischen Ereignisse, mit denen der Nahen Osten und insbesondere die schwindende christliche Minderheit im vergangenen Jahr konfrontiert worden sei. Dabei nennen sie etwa den Gazakonflikt, den Bürgerkrieg in Syrien und die damit verbundene enorme Zahl an Flüchtlingen.

Wachsende Polarisierung zwischen Israel und Palästina

Besorgt äußern sich die Bischöfe über eine wachsende Polarisierung zwischen Israel und Palästina. Ausdrücklich verurteilen sie Ungerechtigkeiten, die die Palästinenser durch den Ausbau der israelischen Sperrmauer erlitten. Das kirchliche Engagement im Bildungsbereich, insbesondere in den Universitäten Bethlehem und Madaba (Jordanien), loben die Kirchenvertreter als „konkrete Investition in die Zukunft“.

Die Gläubigen in ihren Ländern rufen die Bischöfe auf, die Anstrengungen der Christen im Heiligen Land für den Aufbau einer besseren Zukunft zu unterstützen, indem sie als Pilger ins Heilige Land reisen. Die geplante Pressekonferenz zum Abschluss des Besuches musste wegen Unwetters in der Region abgesagt werden.