
Terroristen in Nigeria werden immer stärker
Das Bombenattentat auf eine Kirche im Norden Nigerias ist nach Ansicht des Erzbischofs von Jos, Ignatius Ayau Kaigama, ein Beweis für die zunehmende Stärke islamistischer Terroristen in dem afrikanischen Land. Es sei erschreckend, dass der Angriff auf einem Kasernengelände gelungen sei, sagte Kaigama dem vatikanischen Pressedienst Fides am Montag.
Aktualisiert: 11.07.2015
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Das Bombenattentat auf eine Kirche im Norden Nigerias ist nach Ansicht des Erzbischofs von Jos, Ignatius Ayau Kaigama, ein Beweis für die zunehmende Stärke islamistischer Terroristen in dem afrikanischen Land. Es sei erschreckend, dass der Angriff auf einem Kasernengelände gelungen sei, sagte Kaigama dem vatikanischen Pressedienst Fides am Montag.
Polizei und Armee, die eigentlich den Schutz der Bevölkerung garantieren sollten, seien stattdessen selbst Opfer eines Anschlags geworden. „Wir befinden uns wirklich in Schwierigkeiten“, so der Vorsitzende der Nigerianischen Bischofskonferenz.
Nach Medienberichten explodierten am Sonntag in der Stadt Jaji zwei Autobomben kurz nach dem Gottesdienst in der protestantischen Kirche auf dem Kasernengelände. Bei dem Anschlag im Bundesstaat Kaduna gab es demnach mindestens elf Tote und zahlreiche Verletzte. Zudem griffen am Montag laut nigerianischen Polizeiangaben Kämpfer eine Wache in Nigerias Hauptstadt Abuja an und befreiten rund 30 Gefangene. Die meisten davon seien jedoch wieder eingefangen worden. Beobachter gehen davon aus, dass die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hinter den Angriffen steckt.
Kaduna liegt in der Grenzregion zwischen dem christlich geprägten Süden und dem mehrheitlich islamischen Norden Nigerias. In den vergangenen Monaten hatte es zahlreiche Attacken auf Kirchen der Region gegeben, zu denen sich Boko Haram bekannt hat. Ende Oktober kamen bei einem Bombenanschlag auf eine katholische Kirche in Kaduna sieben Menschen ums Leben. Boko Haram, übersetzt etwa „Westliche Bildung ist Sünde“, strebt die Einführung der Scharia in ganz Nigeria an. Das islamische Gesetz gilt bisher nur in den nördlichen Bundesstaaten.
Die Terroristen fänden immer wieder neue Wege, um Anschläge durchzuführen, warnte Erzbischof Kaigama. Inzwischen trügen sie ihren Krieg bis in die höchsten Reihen des militärischen Establishments. „Damit stellen sie unter Beweis, welches Niveau ihre verbrecherische Organisation erlangt hat“, sagte Kaigama.