UN: Ausländische Investitionen in lokale Farmer erfolgreich

Die Einbeziehung örtlicher Landwirte ist nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO der Schlüssel zum Erfolg für Auslandsinvestitionen. Eine aktive Rolle von Kleinbauern, die ihr eigenes Land bewirtschaften, habe beste Auswirkungen auf die örtliche Wirtschaft und die gesellschaftliche Entwicklung, so das Ergebnis einer am Dienstag in Rom vorgestellten UN-Studie.

Erstellt: 13.11.2012
Aktualisiert: 11.07.2015
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Die Einbeziehung örtlicher Landwirte ist nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO der Schlüssel zum Erfolg für Auslandsinvestitionen. Eine aktive Rolle von Kleinbauern, die ihr eigenes Land bewirtschaften, habe beste Auswirkungen auf die örtliche Wirtschaft und die gesellschaftliche Entwicklung, so das Ergebnis einer am Dienstag in Rom vorgestellten UN-Studie.

Demnach sollten die Stärken des Investors, nämlich Kapital, Technologie, Management und Kenntnis der Märkte mit denen der örtlichen Landwirte, also Arbeitskraft, Land und Kenntnis der lokalen Gegebenheiten, zusammengebracht werden.

Geschäftsmodelle, die den Kleinbauern die Kontrolle über ihr Land belassen, wirken sich nach Meinung der FAO-Experten auch langfristig aus. Sie schüfen etwa Anreize, in die Qualität des Bodens zu investieren.

Der Bericht liefert zahlreiche Fallstudien über ausländische Agrarinvestitionen in Afrika und Asien. Darunter sind auch großflächige Enteignungsaktionen, die landläufig als „Landgrabbing“ bezeichnet werden. Sie seien im vergangenen Jahrzehnt deutlich auf dem Vormarsch. Ihr Nutzen für die Bevölkerung werde häufig zu sehr in der Schaffung von Beschäftigungsverhältnissen für die örtliche Bevölkerung gesehen, so die FAO. Allerdings seien diese Jobs allzu oft nicht von Dauer und nicht einträglich genug. Als Nachteile stünden dem Vertreibung, Entfremdung, Einkommensverlust sowie Verschlechterung von Boden, Wasser und Artenvielfalt gegenüber.

Als bessere Alternativen empfiehlt die UN-Organisation Bewirtschaftungsverträge, gemeinsame Aussaatpläne und Joint Ventures zwischen Agrarunternehmen und Landwirtschaftsgenossenschaften. Fortschrittliche Geschäftsmodelle sollten auch an den Rand gedrängte Gruppen wie Frauen, Jugendliche, Landlose und Arbeitsmigranten einbeziehen.

Nach Schätzungen der FAO sind Investitionen von bis zu 80 Milliarden US-Dollar (Tageskurs 63 Milliarden Euro) in die Entwicklung des Agrarsektors nötig, um mit dem weltweiten Bevölkerungswachstum Schritt zu halten. Dabei gehen die Vereinten Nationen für das Jahr 2050 von einer Weltbevölkerung von neun Milliarden Menschen aus.

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