„Eine Milliarde Menschen hungern heute. Täglich sterben mehr als 25.000 Personen, meist Kinder und Frauen, an Hunger. Damit wäre eine Stadt wie Bamberg in drei Tagen ausgelöscht. Das ist ein Skandal!“, sagt Schick. Hunger werde zwar auch durch Naturkatastrophen verursacht, sei aber vor allem „Menschenwerk“. Kriege zerstörten Felder, töteten Vieh und verursachten dadurch Hunger. Vertreibung und Flucht verhinderten Aussaat und Ernte.
Nach Worten des Erzbischofs zweckentfremden
Landgrabbing
und großflächiger Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung oder für Luxusgüter der Industrienationen Ackerland in den Entwicklungsländern, das dort dringend für den Anbau von Nahrungsmittel gebraucht wird. „Für Gerechtigkeit und Frieden und gegen Ausbeutung und Protektionismus ist die internationale Politik gefordert“, mahnte Schick.
Jeder kann einen Beitrag leisten
Der Hunger in der Welt könne besiegt werden, zeigte sich Schick überzeugt. Jeder Mensch könne dazu seinen Beitrag leisten, etwa durch einen schonenden Umgang mit Energie. „Wer konsequent heimische Produkte einkauft, das Licht ausschaltet, wenn es nicht gebraucht wird, Elektrogeräte nicht auf Stand-By stehen lässt und mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, statt mit dem eigenen Pkw, wann immer es möglich ist, leistet einen Beitrag zum Erhalt der Schöpfung und gegen den Hunger in der Welt.“ Die Erderwärmung und die Zerstörung der Natur seien einer der gravierendsten Faktoren für die Ausbreitung des Hungers.
Dazu gehöre auch, keine Lebensmittel wegzuwerfen. Es sei ein Skandal, dass statistisch in Europa jeder Bürger pro Jahr 100 Kilogramm Essen in den Mülleimer werfe, während eine Milliarde Menschen auf der Welt hungern müssen, sagte der Bamberger Erzbischof. „Das Geld, das in Form von überflüssigen Lebensmitteln buchstäblich im Mülleimer landet, sollte besser für hungernde Menschen gespendet werden.“
Die Menschheit sei in der Lage, auf den Mond zu fliegen und am Gehirn zu operieren, da müsse es auch möglich sein, dass alle Menschen genug zu essen bekommen. „Der Hunger in der Welt ist Menschenwerk, die Überwindung des Hungers ist auch Menschenwerk, an dem alle mitarbeiten müssen.“