Europas Bischöfe besorgt um Religionsfreiheit
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Europas Bischöfe besorgt um Religionsfreiheit

Mit einem Gottesdienst in der Kathedrale von St. Gallen hat der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) am Sonntag seine diesjährige Vollversammlung beendet. Seit Donnerstag trafen sich rund 50 Kirchenvertreter aus dem gesamten Kontinent. Mit Hilfe von Experten wurden Themen wie die Christenverfolgung oder die Neuevangelisierung in Europa besprochen. Eine besondere Sorge war die Lage der Religionsfreiheit in Europa.

Erstellt: 02.10.2012
Aktualisiert: 11.07.2015
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Mit einem Gottesdienst in der Kathedrale von St. Gallen hat der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) am Sonntag seine diesjährige Vollversammlung beendet. Seit Donnerstag trafen sich rund 50 Kirchenvertreter aus dem gesamten Kontinent. Mit Hilfe von Experten wurden Themen wie die Christenverfolgung oder die Neuevangelisierung in Europa besprochen. Eine besondere Sorge war die Lage der Religionsfreiheit in Europa.

Beim Gottesdienst in der Kathedrale der Ostschweizer Stadt hielt der Gastgeber, Bischof Markus Büchel, die Predigt. Er ging auf die Bedeutung der Neuevangelisierung ein, einem Thema, das wie ein roter Faden durch die gesamte viertägige Versammlung führte. Die Evangelisierung in Europa sei eine Herausforderung, weil die Religionsfreiheit nicht immer gewährleistet und die Lage der Christen prekär sei, so eines der Fazits der Europäischen Bischöfe. Der Rat der Bischofskonferenzen hofft vor allem auf die Hilfe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Nur eine internationale Organisation, die autonom und neutral aber gleichzeitig von allen anerkannt sei, könne helfen, die Religionsfreiheit zu schützen.

Mit Blick auf den Streit um die öffentliche Anbringung christlicher Symbole hieß es bei der Versammlung, es gehe nicht an, dass die Nichtgläubigen mehr Rechte hätten als die Gläubigen. Am Samstagabend hatte der CCEE-Präsident und ungarische Primas, Kardinal Peter Erdö, darauf hingewiesen, dass im innerkatholischen Bereich vor allem die Suche nach Einheit wichtig sei. Seit dem Konzil habe die Kirche „eine organische Entwicklung und Erneuerung erfahren“. „Obwohl liturgische und andere rechtlich-kanonische Vorschriften ihrer Natur nach immer wieder abgeändert werden, ist diese Gesamtheit von Vorschriften von unermesslichem Wert“, so der Kardinal wörtlich.

Eine besondere Erwähnung bei der Abschlussmesse am Sonntag erhielt der vor Kurzem verstorbene Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini. Er war von 1986 bis 1993 Präsident des CCEE.