Gabriel Romanelli, katholischer Pfarrer von Gaza-Stadt, gibt ein Interview am 29. Oktober 2023 im Marienwallfahrtsort Deir Rafat (Israel). Aufgrund des Krieges kann der argentinische Ordensmann nicht zu seiner Kirchengemeinde im Gazastreifen.
Kirchengebäude bieten Rückzugsort

Pfarrer in Gaza berichtet von Bombardierung und „vielen Toten“

Bonn  ‐ Israel erhöht den militärischen Druck auf die Stadt Gaza. Der Priester der katholischen Pfarrei harrt trotz näher kommender Einschläge mit Geflüchteten im Gemeindezentrum aus.

Erstellt: 19.09.2025
Aktualisiert: 19.09.2025
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Israelische Truppen rücken weiter auf die Stadt Gaza vor. Die Lage sei „weiterhin schlimm, nicht nur im Norden und im Zentrum der Stadt, sondern auch im Süden“, sagte der Pfarrer der katholischen Gemeinde in Gaza, Gabriel Romanelli, in seinem Video-Blog am Donnerstag. Das Pfarreizentrum liegt im Westen der Stadt, in der die israelische Armee den letzten Rückzugsort der Terrormiliz Hamas vermutet. Zugleich halten sich dort noch immer Hunderttausende Zivilisten auf.

Romanelli sprach von „vielen Toten“ in der Stadt. Es seien Bombardierungen zu hören. Viele Bewohner versuchten nach Süden zu gelangen. Unterdessen sei das Kommunikationsnetz stark beschädigt. „Wir haben sehr wenig Internet“, sagte der Pfarrer. Auch die Telefonverbindung sei schwach.

In der Pfarrei von Gaza hielten sich nach Kirchenangaben von Anfang der Woche noch 450 Personen auf, darunter viele, die ihre Wohnungen verloren haben, sowie körperlich Beeinträchtigte und zahlreiche Kinder. Die Geistlichen und Ordensfrauen hatten beschlossen, ungeachtet der Angriffe gemeinsam mit ihnen in der Stadt auszuharren.

KNA