Kaffeebohne
Alternative zum Drogenanbau

Kaffeeanbau im Jemen soll wiederbelebt werden

Genf  ‐ In den von Monsun-Schwaden durchzogenen Bergen des Dschebel Harraz liegt die Heimat des Kaffees. Dem Krieg zum Trotz sollen die einst gerühmten Bohnen aus dem Jemen wieder ein Exportschlager werden.

Erstellt: 16.06.2024
Aktualisiert: 14.06.2024
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Der legendäre jemenitische Kaffeeanbau soll wiederbelebt werden. Geplant sei zunächst ein sechsmonatiges Pilotprojekt, teilte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Donnerstag in Genf mit. Das Vorhaben ziele darauf, mit Unterstützung der Vereinten Nationen in dem Bürgerkriegsland nach fast zwei Jahrzehnten Konflikt wieder eine wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltige Kaffeeproduktion aufzubauen.

Die Terrassengärten im 3.000 Meter hohen Randgebirge des Jemen am Roten Meer gelten als Wiege des Kaffeeanbaus. Von der Arabischen Halbinsel gelangten Exporte ab dem 17. Jahrhundert nach Europa und weiter in die ganze Welt. Die Hafenstadt Mokka im Südwesten des Jemen war namengebend für das belebende Getränk.

Ein Team der ILO erkundete laut der Mitteilung in Feldbesuchen und im Gespräch mit Erzeugern die aktuelle Lage der Kaffeeproduktion, die seit Ausbruch des Konflikts im Jemen 2005 stark zurückgegangen war. Als Schwierigkeiten nannten Kaffeebauern neben der politischen Krise demnach auch veränderte Niederschlagsmuster, Wasserknappheit, niedrige Marktpreise und Kosten durch Zwischenhändler.

Weitere Herausforderungen liegen laut ILO im Konkurrenzanbau der vor allem lokal konsumierten Drogenpflanze Qat, im Umgang mit Insektiziden und Pflanzenkrankheiten sowie im Kampf gegen Kinderarbeit und in einer höheren Anerkennung der Leistung von Frauen.

KNA

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