Friedenspreis für Helfer

Misereor: Lage im Jemen katastrophal

Aachen ‐ Im Jemen sind nach Angaben des katholischen Hilfswerks Misereor rund 17,4 von insgesamt 29,8 Millionen Menschen in einer akuten Notlage. Darauf machte Misereor am Mittwoch mit Blick auf die für Donnerstag geplante Verleihung des Aachener Friedenspreises an seine jemenitische Partnerorganisation Mwatana for Human Rights aufmerksam.

Erstellt: 31.08.2022
Aktualisiert: 21.09.2022
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Die Helfer beziehen sich dabei auf Zahlen der Vereinten Nationen. „Im Jemen spielt sich aktuell eine global vergleichsweise wenig beachtete humanitäre Katastrophe ab. Trotz einer seit einigen Monaten geltenden Waffenruhe ist eine friedliche Zukunft für das arabische Land äußerst ungewiss.“

Die Betroffenen könnten aus eigenen Mitteln nicht mehr ihren Lebensunterhalt bestreiten und seien auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen, betonte Karin Bräuer, Länderreferentin für den Jemen bei Misereor. „Die Zahl der Kinder ohne ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln ist eine der höchsten weltweit.“ Ein weiteres Problem: „Durch die jahrelangen militärischen Auseinandersetzungen wurden mehr als 4,3 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben.“ Bräuer wies zudem auf zahlreiche Menschenrechtsverletzungen hin.

Für die Opfer setze sich seit vielen Jahren Mwatana ein. Die Organisation dokumentiere die Zerstörung ziviler und kultureller Güter und unterstütze die Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen und willkürlichen Verhaftungen, so Misereor. In Sozialen Medien, Filmen, Broschüren und Radiokampagnen schärfe Mwatana das Bewusstsein von Menschen für ihre Rechte, ermutige und qualifiziere sie für menschenrechtliches Engagement. Mit dem Aachener Friedenspreis erfahre die Arbeit eine große Anerkennung.

Von KNA