
Neujahr ist nicht immer am 1. Januar
Happy New Year! Aber nicht überall. Neujahr wird je nach Land und Kultur auch zu einem anderen Datum als bei uns gefeiert. So dauert es etwa im Südpazifik und in Äthiopien noch etwas, bis die Feuerwerks-Raketen starten.
Aktualisiert: 20.12.2023
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Wenn in Deutschland die letzten Silvesterböller verhallt sind und der Neujahrskranz auf dem Frühstückstisch angeschnitten wird, haben die Maori im Pazifik noch ein halbes Jahr Zeit, ihr Neujahrsfest vorzubereiten. Aber auch in weiteren Regionen wird der Jahreswechsel aus kulturellen und religiösen Gründen zu unterschiedlichen Zeiten gefeiert. Daher hier ein Überblick über die Neujahrs-Terminierungen im Jahr 2024:
1. Januar: Westlicher Kulturraum
Im Römischen Reich wurde der Jahresanfang durch die Kalenderreform von Julius Cäsar 45 vor Christus vom 1. März auf den 1. Januar verlegt. Erst 1691 setzte Papst Innozenz XII. auch den „christlichen“ Jahreswechsel endgültig auf den 1. Januar des gregorianischen Kalenders fest. Die frühen Christen feierten zunächst entweder den Dreikönigstag (6. Januar) oder das Fest der Geburt Christi (25. Dezember) als Jahresbeginn. Die katholische Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria. 1967 erklärte Papst Paul VI. den Neujahrstag auch zum Weltfriedenstag.
10. Februar 2024: China
Das chinesische Neujahrsfest, Chunjie, gilt als wichtigster Feiertag in dieser Weltregion. Der Termin wird nach dem traditionellen chinesischen Lunisolarkalender berechnet und fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. 2024 startet am 10. Februar das Jahr des Drachen. In der Volksrepublik China umfasst das Neujahrsfest drei gesetzliche Feiertage, traditionell sind es jedoch fünfzehn, und in der Regel werden fünf bis acht Tage freigenommen. Der Abschluss wird am 15. Tag des neuen Jahres mit dem Laternenfest begangen. Neujahr wird gefeiert mit Feuerwerk, Drachen- und Löwentänzen.
28. Juni 2024: Südpazifik
Das Neujahrsfest der neuseeländischen Maori und anderer polynesischer Völker im Südpazifik nennt sich Matariki, was sich auf den Sternhaufen der Plejaden bezieht. Wenn sich der Aufgang der Plejaden und des benachbarten Rigels am nächtlichen Himmel im Sommer kurz vor Sonnenaufgang ereignet, bedeutet dies in der Zeitrechnung der Maori, dass das alte Jahr endet und ein neues beginnt. Die dann stattfindenden Neujahrsfeiern variieren in ihrem genauen Datum. Seit 2022 ist Matariki offizieller Feiertag. 2024 ist dies der 28. Juni.
8. Juli 2024: Islam
Das Jahr beginnt in der islamischen Zeitrechnung mit dem Monat Muharram, in dem Mohammed von Mekka nach Medina geflohen sein soll. Deswegen ist der Tag sehr wichtig für den Islam. Nach christlicher Zeitrechnung war das im Jahr 622, also beginnt am 8. Juli 2024 das 1446. islamische Jahr. Zu Jahresbeginn feiern die Schiiten zudem ihr höchstes Fest. In den ersten zehn Tagen des Monats Muharram begehen sie die Aschura-Riten, in denen sie mit Prozessionen, Passionsspielen und Geißelungen des Todes des Imams Husain ibn Ali in der Schlacht von Kerbela gedenken. Der islamische Kalender ist ein reiner Mondkalender und besteht aus 12 Mondmonaten zu 29 oder 30 Tagen und ist etwa 11 Tage kürzer als der gregorianischen Kalender.
11. September: Kopten und Äthiopier
Im Spätsommer feiern die Kopten, die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten, ihr Neujahr. Das koptische Jahr beginnt mit dem Fest Nairuz, dem ersten Tag des Monats Thout. Der koptische Kalender geht auf den ägyptischen Kalender und in seinen Ursprüngen bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. zurück. Er kann damit als das älteste noch in Gebrauch befindliche Kalendersystem der Welt gelten.
Auch für die rund 100 Millionen Äthiopier beginnt am 11. September das neue Jahr. Das ostafrikanische Land hat eine eigene Zeitrechnung. Sie beruht auf einer Variante des koptischen Kalenders, die gegenüber dem gregorianischen Kalender um etwa sieben Jahre und acht Monate zurückliegt. Demnach beginnt in Äthiopien erst das Jahr 2017. Traditionell schenken Kinder ihren Eltern einen Blumenstrauß, sie selbst bekommen neue Kleidung.
4. Oktober 2024: Judentum
Juden zelebrieren den Jahresanfang am 1. Tag des siebten Monats des jüdischen Kalenders, dem Tischri. Dieser fällt immer in den September oder in die erste Hälfte des Oktobers. Das Fest heißt auf Hebräisch Rosch Haschana, also wörtlich „Kopf des Jahres“. Es leitet zehn Bußtage ein, die im Jom Kippur (Versöhnungstag), dem höchsten jüdischen Fest, gipfeln. Die Feierlichkeiten dauern zwei Tage. Nach jüdischer Zeitrechnung beginnt 2024 das Jahr 5785 nach Erschaffung der Welt. Weil sich die Terminberechnung nach dem Rhythmus des Mondes richtet, ist es ein bewegliches Fest: 2024 beginnen die Neujahrsfestivitäten am Vorabend des 4. Oktober. Zu den wichtigsten Gebräuchen von Rosch Haschana gehören neben dem Schofar-Blasen während eines Gottesdienstes reiche häusliche Mahlzeiten mit vielen süßen Speisen sowie das Eingehen privater einjähriger Gelübde.

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