Flaggen von Serbien und dem Kosovo
Verhältnis seit langem angespannt

Renovabis begrüßt EU-Initiative für Serbien und Kosovo

Freising  ‐ Die Lage in Teilen des Kosovo ist seit Monaten angespannt. Ein EU-Vorschlag soll die Lage nun beruhigen. Der Hauptgeschäftsführer des katholischen Osteuropahilfswerks Renovabis sieht darin einen wichtigen Schritt.

Erstellt: 01.03.2023
Aktualisiert: 08.03.2023
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Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis hat die Vermittlungsbemühungen der Europäischen Union zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Serbien und Kosovo begrüßt. Die von beiden Seiten angenommene europäische Initiative sei ein wichtiger Schritt, erklärte Renovabis-Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz am Dienstag in Freising. „Endlich nimmt die EU ihre Verantwortung für diese Region in ihrer direkten Nachbarschaft wahr.“ Die schrittweise Normalisierung der Beziehungen sei Voraussetzung für politische Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung. Zudem führe sie näher an die EU.

Am Montag war bekanntgeworden, dass Serbiens Präsident Aleksandar Vucic und Kosovos Premierminister Albin Kurti einen EU-Vorschlag für die Normalisierung des seit langem angespannten Verhältnisses angenommen hätten. Nun seien weitere Verhandlungen zur Umsetzung der Abmachung nötig, die bis Ende März abgeschlossen werden könnten, hieß es. Laut Hilfswerk sieht die aktuelle Initiative vor, dass Personen frei zwischen Serbien und Kosovo reisen dürfen und beide Länder die Pässe und Autonummernschilder des jeweils anderen Landes anerkennen.

Schwartz sagte, dass der Westbalkan eine echte Beitrittsperspektive in die EU benötige. Die EU habe dabei die Möglichkeit, positiven Einfluss auszuüben und nationalistischen Bestrebungen und Kräften durch Initiativen etwas entgegenzusetzen. Endlich sei diese Einsicht in Brüssel, Berlin, Paris und anderen europäischen Hauptstädten angekommen, hieß es. Renovabis unterstütze alle Schritte, um die Situation auf dem Westbalkan zu verbessern und zu stabilisieren.

Das Hilfswerk plädiert auch dafür, Bürgerinnen und Bürgern Kosovos die Einreise in die EU ohne Visum zu ermöglichen. Es gehe um die „Glaubwürdigkeit der EU als gesamteuropäische Freiheits- und Friedensgemeinschaft“, erklärte der Hauptgeschäftsführer. Die EU müsse sich als verlässlicher Partner für die Länder des westlichen Balkans zeigen. Sonst drohten weitere Instabilität und die Zunahme des Einflusses anderer Mächte, warnte Schwartz.

KNA

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