Syrien: Auf der Flucht, hungrig, frierend
Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat die Vereinten Nationen an diesem Dienstag dazu aufgerufen, die palästinensischen Flüchtlinge, die sich teils seit Jahren in syrischen Flüchtlingslagern befinden, bei ihrer erneuten Flucht vor der immer näher rückenden Gewalt zu unterstützen. Erstes Ziel der Palästinenser und der syrischen Flüchtlinge ist der Libanon, der bereits zum Zufluchtsort für zahlreiche Menschen aus dem Krisengebiet geworden ist.
Aktualisiert: 17.02.2023
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Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat die Vereinten Nationen an diesem Dienstag dazu aufgerufen, die palästinensischen Flüchtlinge, die sich teils seit Jahren in syrischen Flüchtlingslagern befinden, bei ihrer erneuten Flucht vor der immer näher rückenden Gewalt zu unterstützen. Erstes Ziel der Palästinenser und der syrischen Flüchtlinge ist der Libanon, der bereits zum Zufluchtsort für zahlreiche Menschen aus dem Krisengebiet geworden ist.
In den libanesischen Aufnahmelagern herrschen teils unmenschliche Zustände und der einbrechende Winter verschlimmert die Lage dramatisch. Pater Peter Balleis ist der Direktor des Internationalen Jesuitenflüchtlingsdienstes. Im Interview mit Radio Vatikan sprach er über die aktuelle Situation im Land.
„Die letzte Information, die wir von unseren Teams erhalten haben, ist diejenige, dass Aleppo belagert und von der Außenwelt abgeschnitten ist. Das bedeutet natürlich, dass Nahrungsmittel knapp werden und die Elektrizität immer wieder ausfällt“, berichtete Balleis. Insbesondere durch den soeben eingebrochenen Winter spitze sich die Lage der Menschen weiter zu: „Im Nahen Osten ist es momentan sehr kalt. Wenn es keine Elektrizität gibt und auch die Heizung ausfällt, wird es wirklich schwierig für die Menschen.“
Doch auch die Flucht sei nicht unbedingt eine Lösung. Balleis erklärte, dass es in den Auffanglagern an Nahrungsmitteln und Decken fehle. Die Menschen dort hätten mit genau den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie diejenigen, die in der Stadt ohne Lieferung von Nahrungsmitteln und Elektrizität ausharren würden. „Manche Menschen, die in Nordjordanien in einem Camp untergebracht waren, haben sogar entschieden, wieder nach Syrien in ihre Häuser zurückzukehren“, so der Direktor des Flüchtlingsdienstes.
Dies sei ein Armutszeugnis für die Situation in den einzelnen Camps: „Ein uns vorliegender Bericht besagt sogar, dass an einem Tag drei Kinder in diesem Hilfscamp erfroren sind. Das ist ein deutliches Signal dafür, dass die Bereitstellung von Nahrung und anderen lebensnotwendigen Dingen nicht besonders gut funktioniert“, mahnte Balleis.
(Radio Vatikan)