Erzbischof Schick warnt vor übereilten Militäreinsätzen

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat vor einem schnellen militärischen Einsatz der Bundeswehr in der Zentralafrikanischen Republik gewarnt. Jeder Gewalteinsatz entfalte eine eigene, letztlich nie ganz kalkulierbare und deshalb „hoch gefährliche Eskalationsdynamik“, schreibt Schick in einem Beitrag in der Zeitschrift „Kompass“ der katholischen Militärseelsorge. Die Kriege in Afghanistan, im Irak, aber auch in Libyen hätten trotz teils sehr hohem Einsatz „nicht zu wirklich befriedigenden Ergebnissen geführt“, so Schick.

Erstellt: 25.02.2014
Aktualisiert: 28.12.2022
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Zugleich betonte Schick, dass es im Sinne der „Schutzverantwortung“ (Responsibility to protect) Fälle geben könne, in denen ein militärisches Eingreifen nicht nur vertretbar, sondern auch geboten sei, um schlimmstes menschliches Leid zu verhindern. In diesem Sinne müsse die internationale Staatengemeinschaft die Entwicklung in dem afrikanischen Staat weiter verfolgen. Dabei müsse sie jedoch bedenken, dass ein Militäreinsatz bestenfalls das Töten und die Eskalation der Gewalt unterbinden könne. Um tragfähige, stabile Verhältnisse herzustellen, sei ein umfassenderer Ansatz notwendig. Dazu gehörten auch polizeiliche und zivile Mittel.

Schick ist Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.