Europäer befürworten mehr Geld für Entwicklung

Entwicklungshilfe ‐ Zwei Drittel der Europäer sprechen sich für eine Erhöhung der Entwicklungshilfe aus. Das geht aus einer am Montag in Brüssel veröffentlichten „Eurobarometer“-Umfrage im Auftrag der EU-Kommission hervor. Demnach sind 67 Prozent der Befragten in Europa der Meinung, dass mehr Geld in die Entwicklungszusammenarbeit fließen soll. Dies seien sechs Prozent mehr als im Jahr 2013.

Erstellt: 15.01.2015
Aktualisiert: 12.07.2015
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Zwei Drittel der Europäer sprechen sich für eine Erhöhung der Entwicklungshilfe aus. Das geht aus einer am Montag in Brüssel veröffentlichten „Eurobarometer“-Umfrage im Auftrag der EU-Kommission hervor. Demnach sind 67 Prozent der Befragten in Europa der Meinung, dass mehr Geld in die Entwicklungszusammenarbeit fließen soll. Dies seien sechs Prozent mehr als im Jahr 2013.

Den Angaben zufolge halten es 85 Prozent für wichtig, den Menschen in den Entwicklungsländern zu helfen. Jeder zweite Europäer sei bereit, für Lebensmittel und Produkte aus diesen Ländern mehr zu bezahlen. Zugleich seien der Umfrage zufolge fast zwei Drittel der Meinung, dass die Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern zu den obersten Prioritäten der EU gehören sollte.

„Ich finde es äußerst erfreulich, dass unsere Bürgerinnen und Bürger trotz der unsicheren Wirtschaftslage in der EU einem starken entwicklungspolitischen Engagement Europas weiterhin sehr positiv gegenüberstehen“, erklärte der zuständige EU-Kommissar Neven Mimica.

Ein ähnliches Bild hatte eine im Oktober im Auftrag der Stiftung Weltbevölkerung durchgeführte Umfrage unter den Bundesbürgern ergeben. Darin hatte die Mehrheit der Befragten ein stärkeres entwicklungspolitisches Engagement der Bundesregierung befürwortet. 79 Prozent sprachen sich dafür aus, dass Deutschland seine internationale Zusage einhält, bis zum Jahr 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens in Entwicklungszusammenarbeit zu investieren.

EU startet europäisches Jahr für Entwicklung

Die EU begeht in diesem Jahr das europäische Jahr für Entwicklung . Denn 2015 steht ein Reigen hochrangig besetzter internationaler Konferenzen zur Entwicklungs-, Umwelt- und Klimapolitik an: der Gipfel im Juli in Addis Abeba zur Finanzierung der Entwicklungshilfe, die UNO-Vollversammlung mit der Festlegung neuer Ziele zur nachhaltigen Entwicklung bis 2030 im September ( Post-2015-Agenda ) und die UN-Klimakonferenz in Paris Anfang Dezember.

Laut EU-Kommission ist jeder Monat des Jahres einem bestimmten Thema gewidmet. Im Januar liege der Schwerpunkt auf der Rolle Europas in der Welt, im Februar auf Bildung , im März gehe es um Fragen der Gleichstellung der Geschlechter und im April um Gesundheit. (lek)

Wichtige Umfrage-Ergebnisse

Der Anteil der Europäer, die eine Erhöhung der Entwicklungshilfe befürworten, hat sich seit 2013 um 6 Prozentpunkte auf 67 % erhöht. Ähnlich hoch war dieser Prozentsatz zuletzt im Jahr 2010.Jeder zweite Europäer (50 %) hält das Engagement des Einzelnen zur Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern für wichtig. Ein Drittel der EU-Bürger engagiert sich persönlich für die Bekämpfung der Armut (34 %), in erster Linie durch Geldspenden an Hilfsorganisationen (29 %).69 % sind der Auffassung, dass die Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern auch positive Auswirkungen für die Bürger der EU hat. Rund drei Viertel sind der Ansicht, dass dies im Interesse der EU ist (78 %) und zu mehr Frieden und Gerechtigkeit in der Welt beiträgt (74 %).Nach Auffassung der Befragten ist ehrenamtliches Engagement die wirksamste Art und Weise, um zur Verringerung der Armut in den Entwicklungsländern beizutragen (75 %). Eine große Mehrheit glaubt zugleich, dass die staatliche Entwicklungshilfe (66 %) und Spenden für Organisationen (63 %) nützlich sind. Quelle: EU-Kommission