
Orden: Keine Angst vor dem Fremden!
Flüchtlinge ‐ Die katholischen Orden in Deutschland haben auf ihrer Mitgliederversammlung in Vallendar mehr Mut zu Solidarität mit Flüchtlingen gefordert. Einem Klima der Angst und Fremdenfeindlichkeit müsse eine Kultur der Begegnung entgegengesetzt werden, fordern die Ordensgemeinschaften in einer gemeinsamen Resolution.
Aktualisiert: 15.06.2016
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Die katholischen Orden in Deutschland haben mehr Mut zu Solidarität mit Flüchtlingen gefordert. In einer Resolution unter dem Titel „Fürchtet Euch nicht!“, die auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) verabschiedet wurde, verurteilen die Ordensleute nationale und nationalistische Alleingänge in der Flüchtlingspolitik. Zudem fordern sie die Staaten in Europa zu einer stärkeren Zusammenarbeit auf.
Integration und Dialog verlangten eine weitaus größere Anstrengung als die Aufnahme und Unterbringung der geflohenen Menschen. Dennoch führe kein Weg daran vorbei, so die Ordensleute. In ihrer Resolution verweisen sie auf das vielfältige Engagement der Ordensgemeinschaften in der Flüchtlingshilfe. Ordensfrauen und -männer engagierten sich bei der Integration, böten menschliche Nähe oder seelsorgerische Begleitung an.
Zudem leisteten viele Ordenschristen Aufbau- und Versöhnungsarbeit in den Herkunftsländern – nicht selten unter Lebensgefahr. Zahlreiche Ordensgemeinschaften seien international und multikulturell geprägt und weltweit vernetzt. „Daher kennen wir die Komplexität der Ursachen, die für so viele Menschen zu lebensbedrohlichen Konfliktlagen führen“, so die DOK in ihrem Schreiben.
„Fürchtet Euch nicht“
Mit Sorge beobachten die Ordensleute wachsende fremdenfeindliche Tendenzen in Deutschland. „Die Fremden wecken die Angst vor Überfremdung“. Die Stimmung der Angst werde zunehmend „mit dumpfer und mit Ressentiments aufgeladener Rhetorik politisch instrumentalisiert“, warnen die Ordensfrauen und -männer. „Als Christinnen und Christen setzen wir das ‚Fürchtet Euch nicht‘ des Evangeliums entgegen“. Nicht Abschottung durch Mauern, Zäune und neue rechtliche Abgrenzung, sondern zupackende Solidarität und tatkräftige Hilfe seien gefordert.
Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland. Ihr gehören rund 16.700 Ordensfrauen und knapp 4.200 Ordensmänner an. (lek/DOK)
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