Venezuela braucht dringend humanitäre Hilfe
Venezuela ‐ Angesichts der schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise in Venezuela fordern Misereor und erlassjahr.de ein faires Entschuldungsverfahren, das den Menschen im Land zugutekommt. Außerdem müsse Zugang für humanitäre Helfer geschaffen werden.
Aktualisiert: 12.05.2017
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Angesichts der schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise in Venezuela fordern Misereor und erlassjahr.de ein faires Entschuldungsverfahren, das den Menschen im Land zugutekommt. Außerdem fordern die Organisationen Zugang für humanitäre Helfer im Land.
„Wir appellieren an die Internationale Gemeinschaft, die Augen nicht länger vor der sich anbahnenden Hungerkrise in Venezuela zu verschließen“, sagte Almute Heider, Misereor-Länderreferentin für Venezuela laut einer Mitteilung des Hilfswerks vom Freitag. „Sie muss auf Präsident Maduro einwirken, endlich den humanitären Notstand auszurufen, um Hilfe aus dem Ausland und von internationalen Organisationen zu ermöglichen.“ Dieser Schritt sei dringend notwendig, um die täglich wachsende Zahl von Bedürftigen versorgen zu können. „Präsident Maduro weigert sich jedoch bislang, dieser Aufforderung nachzukommen und verschlimmert damit die Situation“, kritisiert Heider.
Misereor-Partner berichten von katastrophalen Zuständen im Land: „In Folge des politischen und wirtschaftlichen Niedergangs in den vergangenen drei Jahren sind die Menschen verarmt“, erklärt Heider. „Unterernährung und Hunger in großen Teilen der Bevölkerung sind die Folge. Güter des täglichen Gebrauchs sind knapp, es fehlen 85 Prozent aller Medikamente, und die Sicherheitslage ist extrem prekär.“ Kinder und chronisch Kranke treffe die Krise besonders hart. Dazu kämen immer häufiger Menschenrechtsverstöße: Nichtregierungsorganisationen, die auf die Missstände aufmerksam machen, seien zunehmend Repressalien und Bedrohungen ausgesetzt.
Venezuela ist eines der führenden Ölexportländer, steckt aber in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise, die auch zu einer hohen Verschuldung beigetragen hat. Dem Ölstaat fehlt sogar das Geld, Grundnahrungsmittel zu importieren. „Eine Einstellung der Zahlungen wäre daher ein wichtiger Schritt, um eine weitere Verschärfung der sozialen Krise zu verhindern.“ Misereor und erlassjahr.de fordern die Gläubiger Venezuelas auf, sich an einem fairen Verfahren zur Lösung der Schuldenkrise zu beteiligen.
© Misereor/cze