Neue Partnerschaften für mehr Investitionen in Afrika
EU/Afrika ‐ Das Entwicklungsministerium (BMZ) bringt am Dienstag im Vorfeld des EU-Afrika-Gipfels im ivorischen Abidjan zwei sogenannte Reformpartnerschaften auf den Weg.
Aktualisiert: 28.11.2017
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Das Entwicklungsministerium (BMZ) bringt am Dienstag im Vorfeld des EU-Afrika-Gipfels im ivorischen Abidjan zwei sogenannte Reformpartnerschaften auf den Weg. Damit will die Bundesrepublik die Elfenbeinküste und Tunesien beim Ausbau erneuerbarer Energien sowie bei der Entwicklung ihrer Finanzsysteme unterstützen. Die Partnerschaften bilden den deutschen Beitrag zur G20-Initiative „Compact with Africa“, wie das Ministerium am Dienstag mitteilte. Ziel sei es, die Rahmenbedingungen für private Investitionen zu verbessern und damit mehr Beschäftigung in Afrika zu schaffen.
Mit der Unterzeichnung werde der von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) initiierte Marshallplan mit Afrika weiter umgesetzt, hieß es. „Afrikas Jugend braucht Perspektiven und das heißt vor allem: Jobs, Jobs und noch einmal Jobs“, betonte Müller. Die Reformpartnerschaften ebneten den Weg, um das Investitionsklima zu verbessern und die Privatwirtschaft ins Boot zu holen. Nötig seien auch faire Handelsbeziehungen mit Afrika. „Öffnen wir lieber unsere Märkte für Waren aus Afrika, anstatt die Folgen eines unfairen Handels mit Entwicklungsgeldern teuer zu korrigieren“, so der Minister.
Die Elfenbeinküste und Tunesien haben den Angaben zufolge zugesagt, Reformen für mehr Wachstum und Beschäftigung umzusetzen. Im Gegenzug unterstützt das BMZ die Elfenbeinküste im Bereich der erneuerbaren Energien mit 100 Millionen Euro. Tunesien hat erste Reformen bereits umgesetzt. Das BMZ unterstützt den weiteren Reformprozess mit einer Zusage über 165 Millionen Euro. Das sind vor allem Darlehen zu marktnahen Konditionen und zinsverbilligte Kredite für Kleinst-, kleine und mittelständische Unternehmen.
Der fünfte gemeinsame Gipfel von EU und Afrikanischer Union findet an diesem Mittwoch und Donnerstag in Abidjan statt. Erwartet werden rund 5.300 Teilnehmer, die 55 afrikanische und 28 europäische Länder repräsentieren. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) nehmen an dem Treffen teil.
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