Entwicklungshelfer fordern mehr Einsatz gegen Tuberkulose
Forschung ‐ Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) fordert mehr Investitionen der reichen Industrienationen in Entwicklung und Forschung von Tuberkulose-Medikamenten. Weltweit stürben jährlich rund 1,7 Millionen Menschen an dieser Krankheit.
Aktualisiert: 23.03.2018
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Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) fordert mehr Investitionen der reichen Industrienationen in Entwicklung und Forschung von Tuberkulose-Medikamenten. Weltweit stürben jährlich rund 1,7 Millionen Menschen, mehr als 4.600 pro Tag, an dieser Krankheit, wie die Entwicklungsorganisation zum Welttuberkulosetag (Samstag) am Freitag in Hannover mitteilte.
Damit sei Tuberkulose die tödlichste aller Infektionskrankheiten. „Um die Epidemie zu beenden, sind Investitionen in wirksame Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente entscheidend“, so DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr.
Notwendig wären laut DSW etwa 2 Milliarden Dollar für die Forschung und Entwicklung zur Tuberkulosebekämpfung. Tatsächlich aber stünden derzeit lediglich 0,7 Milliarden Dollar zur Verfügung. Bähr appellierte auch an die Bundesregierung, sich für eine bessere Eindämmung einzusetzen und mehr Forschungsmittel zur Verfügung zu stellen.
Der einzig verfügbare Impfstoff gegen Tuberkulose sei fast 100 Jahre alt und biete nicht mehr genügend Schutz, so die DSW. Auch derzeit vorhandene Medikamente seien unzureichend, verursachten erhebliche Nebenwirkungen oder wirkten überhaupt nicht mehr. Im Jahr 2016 seien 490.000 Fälle von multiresistenter Tuberkulose verzeichnet worden.
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