Koreas Bischöfe: Freudentränen über Kim-Moon-Treffen
Korea ‐ Koreas Bischöfe zeigen sich hocherfreut und gerührt über das Treffen der Staatschefs von Süd- und Nordkorea, Moon Jae-in und Kim Jong-un. Der Präsident der Koreanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Kim Hee-Joong, sprach von einem „historischen Ereignis“.
Aktualisiert: 27.04.2018
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Koreas Bischöfe zeigen sich hocherfreut und gerührt über das Treffen der Staatschefs von Süd- und Nordkorea, Moon Jae-in und Kim Jong-un. Der Präsident der Koreanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Kim Hee-Joong, sprach laut dem italienischen Pressedienst SIR von einem „historischen Ereignis“ und einem „Meilenstein für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel“.
Daejons Bischof Lazzaro You Heung-sik erklärte: „Ich habe geweint, als ich die Bilder sah.“ Der Friedensprozess könne nun „nicht mehr zurückgehen“, so der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Südkorea. Für einen Händedruck hatte Kim am Freitag als erster nordkoreanischer Machthaber die militärische Demarkationslinie überquert. Es war das erste Treffen nord- und südkoreanischer Staatschefs seit 2007.
Mit dem Nord-Süd-Gipfel gehe ein langer Konflikt zu Ende, und ein „Eckpfeiler des Friedens“ werde geschaffen, erklärte der Erzbischof von Gwangju. Das Treffen sei ein „Wendepunkt der Nord-Süd-Versöhnung“ und ein „wichtiger Beitrag für den Weltfrieden“.
Bischof You Heung-sik betonte, der Dialogappell des Papstes bei der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch habe wesentlich zu dem Treffen beigetragen. Franziskus hatte gewünscht, mit dem Korea-Gipfel möge ein „transparenter Dialog und ein konkreter Weg der Versöhnung und der neu gegründeten Brüderlichkeit beginnen“. Die Politiker sollten Mut zeigen, „Instrumente und Handwerker des Friedens“ sein und den eingeschlagenen Weg der Versöhnung fortsetzen.
Besonders die Bilder der beiden Staatschefs nebeneinander hätten ein enormes Echo ausgelöst. Das koreanische Volk habe nicht geglaubt, dass ein derartiges Treffen möglich sein könne. „Jetzt sagen uns diese Bilder, dass es wahr, ist und vermitteln ein Klima großer Brüderlichkeit“, so Heung-sik. Nach über 60 Jahren „abnormaler“ Beziehung komme nun endlich die „Wiederherstellung der Brüderlichkeit“; es sei „so, als ob der Frühling nach einem langen Winter kommen würde“.
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