Monat der Weltmission in Erfurt eröffnet
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Monat der Weltmission in Erfurt eröffnet

Hilfsorganisationen ‐ In Erfurt ist am Sonntag der diesjährige Monat der Weltmission eröffnet worden. Das Hilfswerk missio und das gastgebende Bistum Erfurt riefen dabei zur Hilfe für Menschen in Not auf.

Erstellt: 17.09.2018
Aktualisiert: 17.09.2018
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Das katholische Hilfswerk Missio hat am Sonntag seine bundesweite Aktion zum Monat der Weltmission mit einem zentralen Gottesdienst in Erfurt eröffnet. „Die Kirche ist eine weltumspannende Organisation, in der für Nationalismus und Rassismus kein Platz ist“, sagte Bischof Ulrich Neymeyr auf dem Erfurter Domplatz bei der Bistumswallfahrt vor 3.000 Besuchern. Christen und die Kirche müssten den Menschen angesichts weltweiter Migration Heimat geben. Schwerpunktland ist in diesem Jahr Äthiopien.

Der Präsident von Missio, Klaus Krämer, erklärte, die Kirche in Äthiopien zeige beispielhaft, wie Christen in Afrika, Asien und Ozeanien durch nachhaltige Bildungsarbeit, Einsatz für Flüchtlinge und soziales Engagement „an der Seite der Armen und Benachteiligten» stehe. „Sie bleiben auch dann bei den Menschen, wenn Krieg, Katastrophen und soziale Ungerechtigkeit herrschen und geben so den Hoffnungslosen und Entwurzelten Heimat“, so Krämer.

Der äthiopische Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel äußerte die Hoffnung, dass das wechselseitige Verständnis für Menschen auf der Flucht wachse. Er sei zuversichtlich, „dass die Missio-Kampagne die bestehenden engen Beziehungen zwischen der katholischen Kirche in Deutschland und Äthiopien stärken wird“, so der Erzbischof von Addis Abeba.

Bischof Neymeyr hob hervor, die Minderheitensituation der Kirche in Ostdeutschland mache „besonders sensibel für unsere Mitchristen in aller Welt, die ihren Glauben nicht wie wir frei leben und anderen anbieten können“. Er erinnerte an die sozialistische Diktatur in den Jahren 1974 bis 1991 in Äthiopien. „Dennoch hat die römisch-katholische Kirche, der weniger als ein Prozent der Bevölkerung angehört, ein hohes Ansehen in der Gesellschaft.“ In politisch unruhigen Zeiten setze sie sich in verschiedenen Gegenden umfassend für die Lösung von Konflikten ein.

Höhepunkt der Missio-Aktion ist der Weltmissionssonntag am 28. Oktober mit einer Kollekte in allen Bistümern. Es ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. In Deutschland organisieren das Internationale Katholische Missionswerk Missio Aachen und Missio München den Weltmissionssonntag. In den kommenden Wochen berichten Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien aus Äthiopien in rund 250 Veranstaltungen bundesweit über ihre Arbeit.

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Stichwort: Weltmissionssonntag

Den Weltmissionssonntag begehen die katholischen Pfarreien Deutschlands jährlich am vierten Sonntag im Oktober. Er ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke sammeln an diesem Tag auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Das Geld kommt hauptsächlich den dort arbeitenden Priestern zugute. Papst Pius XI. setzte den „Sonntag der Weltmission“ 1926 ein, im selben Jahr wurde er erstmals in Deutschland begangen. In Deutschland organisieren das Internationale Katholische Missionswerk Missio Aachen und Missio München den Weltmissionssonntag. 2017 erbrachte die Kollekte von Missio Aachen rund 3,89 Millionen Euro, Missio München sammelte rund 1,47 Millionen Euro. Insgesamt gingen im vergangenen Jahr weltweit circa 82,7 Millionen Euro ein. Informationsschwerpunkt ist in diesem Jahr Äthiopien. (KNA)