Bischof: Sexueller Kindesmissbrauch in Afrikas Kirche Tabuthema
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Bischof: Sexueller Kindesmissbrauch in Afrikas Kirche Tabuthema

Weltkirche ‐ Afrikas Kirche hat mit dem Thema „Sexueller Kindesmissbrauch“ nach wie vor Berührungsängste. Zu dieser Einschätzung kommt der ghanaische Erzbischof Philip Naameh, der beim Missbrauchsgipfel im Vatikan teilnimmt.

Erstellt: 21.02.2019
Aktualisiert: 21.02.2019
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Afrikas Kirche hat mit dem Thema „Sexueller Kindesmissbrauch“ nach wie vor Berührungsängste. Zu dieser Einschätzung kommt der ghanaische Erzbischof Philip Naameh am Donnerstag in einem Interview dem Onlineportal cruxnow.com.

„Generell herrscht bei uns eine Haltung – ich würde nicht sagen der Verleugnung – aber es ist, als existiere dieses Problem bei uns nicht“, so der Erzbischof. Zwar sei davon auszugehen, dass gegenüber dem sexuellen Missbrauch durch Kleriker in afrikanischen Ländern andere Formen des Missbrauchs wie Kinderarbeit weiter verbreitet seien. Zugleich widerstrebe es aber vielen Geistlichen in Afrika, über das Thema „Sexueller Missbrauch“ zu sprechen, sagte der Erzbischof von Tamale, der an dem Missbrauchsgipfel im Vatikan teilnimmt.

Angesichts weniger bekannter Fälle in der afrikanischen Kirche wolle man aber vermeiden, dass das Problem zu groß werde, so der 70-jährige Erzbischof, der beim Thema Missbrauchsprävention als Vorreiter gilt. In seiner Diözese hat Bischof Naameh Präventionsprogramme für Lehrer und Priester gestartet. Mit regelmäßigen Schulungen wolle man das Personal für den Kindesschutz sensibilisieren und greife dabei auch auf Rat und Unterstützung der Kirche in den USA und Europa zurück, wo das Problem „akuter“ sei. „Wir wollen sichergehen, dass niemand in der Diözese, wo ich arbeite, die Ausrede hat, hier gebe es keine Maßnahmen zum Kindesschutz“, so der Bischof, der am Samstag beim Bußgottesdienst im Rahmen des Missbrauchsgipfels im Vatikan eine Predigt halten soll.

Obwohl an dem Treffen in Rom mehrheitlich Bischöfe aus Afrika teilnehmen, glaubt Bischof Naameh nicht, dass es einen „spezifisch afrikanischen Beitrag“ geben wird. „Es wäre ein wenig bereichernder gewesen, wenn wir uns vorher auf regionaler Ebene getroffen und vorbereitet hätten“, so der Erzbischof. Schließlich habe der Papst eingeladen und werde sicher Forderungen an die Bischöfe stellen. „Wir kommen aber mit einem offenen Geist, und was immer der Sache dient, werden wir uns für die Zukunft anschauen“, so der Bischof.

© cruxnow.com/cze