Misereor fordert Strategiewandel von RWE-Konzern
Ressourcen ‐ Misereor fordert den Energiekonzern RWE zu einem Strategiewandel auf. Als einer der größten CO2-Emittenten müsse das Unternehmen einen substanziellen Beitrag zum Einhalten des Pariser Klimaabkommens leisten. Anlass ist die RWE-Hauptversammlung am Freitag in Essen.
Aktualisiert: 02.05.2019
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Misereor fordert den Energiekonzern RWE zu einem Strategiewandel auf. Als einer der größten CO2-Emittenten müsse das Unternehmen einen substanziellen Beitrag zum Einhalten des Pariser Klimaabkommens leisten, erklärte Misereor-Klimaexpertin Kathrin Schroeder am Donnerstag in Aachen. Sie äußerte sich aus Anlass der RWE-Hauptversammlung am Freitag in Essen.
Auch müsse RWE die Auswirkungen des Kohleabbaus auf Umwelt und Menschenrechte in Ländern wie Südafrika und Kolumbien genauer prüfen, so das Hilfswerk. Ein neuer Misereor-Bericht fasst kolumbianische Gerichtsurteile zusammen, in denen Menschenrechtsverletzungen durch den Steinkohletagebau Cerrejon in Kolumbien festgestellt wurden. Es sei „hochproblematisch“, dass deutsche Energiekonzerne auch nach dem Ende des Steinkohleabbaus in Deutschland an der Steinkohleverbrennung festhielten, sagte Schroeder.
Durch den Import der Steinkohle würden die Folgen für Mensch und Umwelt jetzt vollständig in Länder wie Russland, Kolumbien und Südafrika ausgelagert, wo sie jedoch viel gravierender seien als in Deutschland. „Flüsse und Grundwasser werden mit Schwermetallen zulasten der Trinkwasserversorgung und der Landwirtschaft verseucht, durch Schadstoffe in der Luft leiden Menschen unter Atemwegserkrankungen. Zudem geht wertvolles Agrarland für den Bergbau verloren, das eigentlich zur Ernährungssicherung gebraucht würde“, erklärte Schroeder. RWE beziehe Kohle weiterhin über den Großhandel, ohne sich um Herkunft und Abbaubedingungen zu kümmern.
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