Misereor: Fairer Handel soll Kinderarbeit ein Ende setzen
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Misereor: Fairer Handel soll Kinderarbeit ein Ende setzen

Kinderrechte ‐ Zum Welttag gegen Kinderarbeit am Freitag hat Misereor ein Ende der Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen gefordert. Vor allem Unternehmen müssten „ihre Anstrengungen im Kampf gegen diese Form moderner Sklaverei intensivieren“, erklärte das Hilfswerk am Mittwoch in Aachen.

Erstellt: 12.06.2020
Aktualisiert: 18.07.2023
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Zum Welttag gegen Kinderarbeit am heutigen Freitag hat Misereor ein Ende der Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen gefordert. Vor allem Unternehmen müssten „ihre Anstrengungen im Kampf gegen diese Form moderner Sklaverei intensivieren“, erklärte das Hilfswerk am Mittwoch in Aachen. Eine Möglichkeit sieht Misereor im Zahlen von gerechten Preisen. „Fair gehandelte Produkte können zu einer Abschaffung der Kinderarbeit beitragen“, so der Misereor-Geschäftsführer Thomas Antkowiak.

2015 hatten sich die Vereinten Nationen in ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development Goals (SDGs), darauf geeinigt, die moderne Sklaverei bis 2021 abschaffen zu wollen. Während in diesem Bereich zum Beispiel durch bessere Preise für Rohwaren und Kampagnenarbeit der Zivilgesellschaft zunächst Fortschritte erzielt worden seien, habe sich die Situation zuletzt nicht mehr verbessert, beklagte Misereor. Ein Jahr vor der Frist sei man von einem Erreichen des Ziels weit entfernt, erklärte Antkowiak. 

Besonders viele Kinder und Jugendliche werden den Angaben des Hilfswerks zufolge beim Anbau von Kakao ausgebeutet. In Ghana und der Elfenbeinküste, wo mehr als 60 Prozent des weltweiten Kakaos produziert werden, arbeiten demnach rund zwei Millionen Kinder auf den Feldern. Grund dafür seien die unregelmäßigen und geringen Einkommen der Eltern, die den Kakao oft für niedrige Preise an große Unternehmen verkaufen müssten. „Das Durchschnittseinkommen eines Kakaobauern beträgt rund 0,78 Dollar pro Tag. Das sind gerade einmal 37 Prozent der 2,52 Dollar, die eine Familie zum Überleben benötigt“, so Antkowiak. Damit die Familien ihre Existenz sichern könnten, spannten sie ihre Kinder als Arbeitskräfte ein.

In Deutschland greifen nach Angaben von Misereor immer mehr Kunden beim Kauf von Kakaoprodukten auf fair gehandelte Produkte zurück. Im Kakaosektor sei der faire Umsatz so hoch wie noch nie. „Es gibt für  deutsche Unternehmen keine Entschuldigung mehr, die Profite durch Kinderarbeit und Ausbeutung in irgendeiner Form rechtfertigen würde“, erklärte Antkowiak dazu.

Weltweit verrichten den Angaben zufolge rund 152 Millionen der 5- bis 17-Jährigen ausbeuterische Kinderarbeit.

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