Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 13.02.2021

Pandemie ‐ In Südafrika fordern traditionelle Heiler eine bevorzugte Corona-Impfung, Papst Franziskus pocht auf Religionsfreiheit und Entwicklungsminister Müller fordert mehr Mittel für die globale Impfallianz. Die Übersicht.

Erstellt: 13.02.2021
Aktualisiert: 12.09.2022
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Südafrikas Heiler fordern bevorzugte Corona-Impfung

In Südafrika fordern Medizinmänner und -frauen den gleichen Zugang zu Covid-Impfungen wie Krankenhausmitarbeiter. „Die Verfassung unseres Landes setzt uns mit Ärzten und Pflegern gleich“, zitiert das Nachrichtenportal News24 am Mittwoch einen Vertreter der traditionellen Heiler. Er begründet seine Forderung mit dem Einfluss, den Alternativmediziner in dem Schwellenstaat besitzen, und gibt an, 80 Prozent der schwarzen Südafrikaner nähmen die Dienste sogenannter Sangomas in Anspruch. „Deshalb sollten wir auch die ersten sein, die die Impfung erhalten“, so Sprecher Mbayimbayi Hlathi.

Südafrikas traditionelle Heiler fühlen sich im Kampf gegen das Coronavirus von der Regierung ausgegrenzt. Im vergangenen Jahr sorgten sie für Aufsehen, als sie während eines Lockdowns forderten, wie Ärzte als „systemrelevant“ eingestuft zu werden.

Am Montag traf die erste Lieferung eines Corona-Impfstoffs am Johannesburger Flughafen ein. Mit dem Vakzin des Pharmakonzerns AstraZeneca soll in den kommenden zwei Wochen das Medizinpersonal geimpft werden. Präsident Cyril Ramaphosa verkündete zu Wochenbeginn Lockerungen im Alltag, da sein Land offenbar über die zweite Welle der Pandemie hinweg sei. Jedoch ist Südafrika von allen Ländern Afrikas am stärksten von Corona betroffen. Bisher gibt es knapp 1,5 Millionen Infizierte.

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Hochzeit auf Covid-Intensivstation in Spanien

Im katalanischen Tortosa hat ein schwer an Covid-19 erkranktes Paar auf der Intensivstation geheiratet. Wie Medien am Mittwoch berichteten, fand die Hochzeit am vergangenen Wochenende auf der Intensivstation des Krankenhauses Verge de la Cinta in Tortosa südlich von Barcelona statt. Das Paar, das 57 und 58 Jahre alt ist und Kinder hat, habe eine Verschlechterung seines Zustands befürchtet und aus diesem Grund um eine Genehmigung für die Hochzeit gebeten. Bereits zuvor hatten sie heiraten wollen, dies jedoch wegen der Pandemie immer wieder verschieben müssen.

Die Krankenhausleitung habe die Genehmigung erteilt und sich mit den zuständigen Behörden, der Familie des Paares, sowie dem medizinischen Personal abgestimmt. Die Trauung wurde den Angaben zufolge von einem Richter in Begleitung einer Gerichtssekretärin vollzogen. Alle Beteiligten hätten die nötigen Schutzmaßnahmen befolgt und sich nur für kurze Zeit auf der Intensivstation aufgehalten. Die Rolle der Trauzeugen übernahmen laut Medienberichten medizinische Angestellte.

Die Hochzeit sei fotografiert und gefilmt worden, die Familie habe jedoch beschlossen, keine Bilder zu veröffentlichen, bis sich das Paar erholt habe. Allerdings habe sich der Zustand der Patienten verschlechtert, beide seien sediert und intubiert worden.

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Honduras' Kardinal Rodriguez Maradiaga an Covid-19 erkrankt

In Honduras ist Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga (78) positiv auf Corona getestet worden. Wie das Portal Proceso am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf die Erzdiözese Tegucigalpa berichtete, sei der Gesundheitszustand des Kardinals stabil. Ein Sprecher der Erzdiözese erklärte, Rodriguez Maradiaga habe darum gebeten, seinen Zustand nicht zu skandalisieren. Rodriguez gehört wegen seines Alters zur Risikogruppe und leidet laut örtlichen Medienberichten unter einer Diabetes Vorerkrankung. Der Honduraner wurde im Oktober 2020 von Papst Franziskus in den Kardinalsrat berufen und gilt als einer der einflussreichsten Kirchenvertreter weltweit.

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Caritas international fordert fairere Verteilung von Impfstoffen

Das katholische Hilfswerk Caritas international fordert eine fairere Verteilung der Corona-Impfstoffe weltweit. Von einer gerechten Verteilung könne bisher keine Rede sein, beklagte Leiter Oliver Müller im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag): „Bislang wurde nicht eine einzige Dose des von der Weltgesundheitsorganisation zugelassenen Impfstoffes der Firma Pfizer in Afrika verabreicht – eine krasse Diskrepanz zu den rund 100 Millionen Dosen, mit denen überwiegend Menschen in westlichen Industrienationen geimpft worden sind.“

Der Leiter von Caritas international fügte hinzu: „Es darf nicht sein, dass der Impfstoff weiterhin nach finanziellen und nicht nach humanitären Aspekten verteilt wird.“ Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hatte von reichen Staaten zuvor mehr Geld für Corona-Impfungen in armen Ländern gefordert. Anlässlich des Impfstarts in 18 Entwicklungs- und Schwellenländern durch das internationale Covax-Impfstoffprogramm erklärte er in Berlin: „Wir besiegen die Pandemie nur weltweit oder gar nicht.“

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Entwicklungsminister fordert mehr Mittel für Impfallianz

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat mehr Mittel für die internationale Impfstoff-Initiative Covax gefordert. Um in diesem Jahr wie beabsichtigt zwanzig Prozent der Bevölkerung in 92 Entwicklungs- und Schwellenländern gegen das Coronavirus zu impfen, fehlten noch 25 Milliarden Dollar, erklärte Müller am Donnerstag in Berlin. Die EU solle sich mit vier Milliarden Euro an der Impfallianz beteiligen, wie dies auch die USA angekündigt hätten.

Der Minister begrüßte den für kommende Woche angekündigten Impfstart in 18 Entwicklungsländern. Impfstoffe seien „ein globales Gut, das auch den Entwicklungsländern zur Verfügung stehen muss“, betonte Müller. „Sonst kommt das Virus im nächsten Flieger zu uns zurück. Wir besiegen die Pandemie nur weltweit oder gar nicht.“

Zu den 18 Ländern gehören demnach Mali, Ruanda, Bolivien und die Philippinen, in Europa aber auch die Ukraine und Bosnien-Herzegowina. Weitere Länder sollen im Anschluss folgen. Insgesamt werden demnach knapp 340 Millionen Impfdosen an arme Länder verteilt.

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Papst pocht auf Religionsfreiheit trotz Corona-Maßnahmen

Papst Franziskus hat sich gegen unangemessene Beschränkungen der Religionsfreiheit im Zuge der Pandemiebekämpfung gewandt. Die Freiheit der Religionsausübung sei „kein Zusatz zur Versammlungsfreiheit“, sondern rühre wesentlich vom Recht auf Religionsfreiheit her; diese sei „das erste und grundlegende Menschenrecht“, sagte er vor den beim Vatikan akkreditierten Botschaftern bei deren Jahresempfang am Montag. Religionsfreiheit müsse „wie die Gesundheit und die körperliche Unversehrtheit von den zivilen Behörden geachtet, geschützt und verteidigt werden“.

Bei allem Bestreben, Menschenleben vor der Ausbreitung des Virus zu schützen, dürfe man „die spirituelle und moralische Dimension des Menschen gegenüber der körperlichen Gesundheit nicht für zweitrangig halten“, betonte der Papst. Religion stelle einen grundlegenden Aspekt der menschlichen Person und der Gesellschaft dar. Dies dürfe nicht abgewertet werden, auch wenn Corona-Maßnahmen Gottesdienste sowie die Bildungs- und Wohltätigkeitsarbeit der Religionsgemeinschaften einschränkten.

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