Hilfswerke begrüßen Kirchentreffen in Lateinamerika und Karibik
Weltkirche

Hilfswerke begrüßen Kirchentreffen in Lateinamerika und Karibik

Mexiko-Stadt ‐ Die beiden kirchlichen Hilfswerke Misereor und Adveniat blicken mit Hoffnung auf die kirchliche Lateinamerika- und Karibik-Versammlung im Herbst. Damit werde der von Papst Franziskus ausgerufene weltweite synodale Prozess konkret, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Das Vorbereitungsdokument für die Versammlung liegt nun auch auf Deutsch vor.

Erstellt: 29.06.2021
Aktualisiert: 08.09.2022
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Die beiden kirchlichen Hilfswerke Misereor und Adveniat blicken mit Hoffnung auf die kirchliche Lateinamerika- und Karibik-Versammlung im Herbst. Damit werde der von Papst Franziskus ausgerufene weltweite synodale Prozess konkret, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung (Dienstag). Darin stellen Misereor und Adveniat eine deutsche Übersetzung des Vorbereitungsdokuments für das Treffen vom 21. bis 28. November in Mexiko-Stadt vor.

Das Papier trägt den Titel „Wir alle sind missionarische Jüngerinnen und Jünger im Aufbruch“. Ziel sei „eine Kirche im Dienst am Leben und an der Schöpfung, in der die Beteiligung von Laien und dabei besonders von Frauen prägend sein soll“.

Erstmals sollen an der Lateinamerika- und Karibik-Versammlung nicht nur Bischöfe sondern auch Laien und Ordensleute in größerer Zahl teilnehmen. Die Zusammenkunft versteht sich zugleich als Teil eines weltweiten synodalen Prozesses, mit dem Papst Franziskus eine Erneuerung der katholischen Kirche einleiten will. Die zweijährigen Beratungen auf Bistums- und kontinentaler Ebene sollen in eine Weltbischofssynode im Oktober 2023 in Rom münden.

„Es geht auf dem synodalen Weg um eine soziale, ökologische, kulturelle und kirchliche Umkehr“, erklärten die Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Michael Heinz, und des Werkes für Entwicklungszusammenarbeit Misereor, Pirmin Spiegel.

Die Corona-Krise habe in Lateinamerika die Lage für die Armen verschärft, betonten die beiden Leiter von Adveniat und Misereor, Pater Michael Heinz und Pirmin Spiegel. Die Kirche müsse daher auch zu den aktuellen Herausforderungen Stellung beziehen. Vor allem soziale und wirtschaftliche Auswirkungen infolge von Lockdowns und anderen pandemiebedingten Maßnahmen hätten dramatische Schäden hinterlassen und frühere Krisen weiter zugespitzt.

Als Wurzel der Kirchenkrise und des Missbrauchsskandals bezeichnet das Vorbereitungsdokument einen die Kirche prägenden Klerikalismus. „Möchte die Kirche glaubhaft für Veränderungen einstehen, gilt es, auch die eigenen Strukturen selbstkritisch zu betrachten, die innerkirchlichen Machtverhältnisse zu verändern und neue Formen missionarischen Kircheseins zu leben“, heißt es in dem Dokument.

Heinz und Spiegel betonen im Vorwort zur Übersetzung des Vorbereitungsdokumentes, in Zeiten der Glaubwürdigkeitskrise und mangelnden Willens in Teilen der Kirchenhierarchie, sich den systemischen Fragen und ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung zu stellen, könnten synodale Prozesse weltweit zentrale Bedeutung erlangen. „Sie sind Hoffnungsanker, um aus der Veränderungslethargie und Selbstbeschäftigung herauszukommen.“

 

Das übersetzte Vorbereitungsdokument können Sie hier herunterladen!

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