Missio verurteilt Militärgewalt in Myanmar
Aachen ‐ In Myanmar werden die Übergriffe des Militärs nach Angaben von Helfern zunehmend gnadenloser, auch gegen die christliche Minderheit. Der Westen dürfe die politische und humanitäre Katastrophe in Myanmar nicht verdrängen und von der Agenda der internationalen Diplomatie nehmen, fordert Missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg.
Aktualisiert: 27.07.2022
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In Myanmar werden die Übergriffe des Militärs nach Angaben von Helfern zunehmend gnadenloser, auch gegen die christliche Minderheit. Das Hilfswerk Missio Aachen machte am Freitag ebenso auf die Lage von Geflüchteten aufmerksam. „Der Westen darf die politische und humanitäre Katastrophe in Myanmar nicht verdrängen und von der Agenda der internationalen Diplomatie nehmen“, forderte Missio-Vizepräsident Gregor von Fürstenberg.
Projektpartner in Myanmar berichten laut dem katholischen Hilfswerk von neuer Härte der Armee. Beispielsweise würden Dörfer mit vorwiegend christlicher Bevölkerung angegriffen und Kirchen und kirchliche Infrastruktur zerstört. Bewohner, Ordensschwestern und Priester befinden sich demnach auf der Flucht.
Zudem sei der Zugang zu Flüchtlingscamps an der Grenze zu Thailand für humanitäre Helferinnen und Helfer oft gesperrt, so Missio Aachen. Vor allem Frauen, Kinder, Ältere sowie Menschen mit Einschränkungen hätten Zuflucht auf thailändischer Seite der Grenze gefunden. Missio Aachen zufolge kontrolliert die thailändische Armee dort die Flüchtlingscamps und schirmt sie ab. Der Zugang für humanitäre Kräfte werde oft verhindert.
Vor fast genau einem Jahr, am 1. Februar 2021, war es in dem südostasiatischen Land zu einem Militärputsch gekommen, der zu einer Zunahme von Kämpfen und Gewalt führte. Das Militär geht mit brutaler Gewalt gegen Gegner vor und führt in weiten Teilen des Landes einen Bürgerkrieg gegen die Bevölkerung. Eine Million Geflüchtete aus Myanmar halten sich nach Angaben des UNHCR in den Nachbarländern auf. Das Welternährungsprogramm WFP warnte im Dezember aufgrund der dreifachen Katastrophe aus Covid-19, Konflikten und Wirtschaftskrise, die Hälfte der 55 Millionen Einwohner Myanmars sei von Armut und Hunger bedroht.
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