Die Konfliktparteien ließen keine Helfer in die Region, Internet und andere Kommunikation sei weitgehend unterbrochen, so die Hilfsorganisationen. Aus Tigray hätten die Caritas Hilferufe erreicht, die von aus der Luft bombardierten Dörfern und Artilleriebeschuss auf die Bevölkerung berichteten. Auch die Wasser- und Lebensmittelversorgung sei nicht mehr möglich.
Der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, Dirk Bingener, sagte, ein Großteil der vor dem Krieg nach Sudan geflohenen Menschen seien Kinder. Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon forderte, einen humanitären Hilfskorridor einzurichten. „Wir appellieren an die Afrikanische Union und an die deutsche Regierung, insbesondere im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft alles Mögliche zu unternehmen, um die Konfliktparteien zur Einstellung der Kampfhandlungen zu bewegen. Erst dann können wir die Kriegsopfer gefahrlos versorgen.“
Anfang November war in der nordäthiopischen Region Tigray ein militärischer Konflikt zwischen der Regierung in Addis Abeba und der Volksbefreiungsfront von Tigray TPLF ausgebrochen. Laut Vereinten Nationen sind inzwischen 1,5 Millionen Menschen von den Kämpfen bedroht. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Zuletzt hatte die Bundesregierung eine Aufstockung der humanitären Hilfe für das Land angekündigt.