Das Stigma mit dem Virus infiziert zu sein, ist in Teilen der Bevölkerung so groß, dass viele einen Test mit allen Mitteln vermeiden wollen. Geheilten wird auf der Straße „Covid“ oder „Corona“ hinterhergerufen. Zu Beginn der Coronapandemie hatte der Bischof entschieden, das kirchliche Pastoralzentrum in ein Isolationszentrum umzuwidmen. Auch in Nigeria hatte man die Bilder aus Italien gesehen, wo viele Menschen im Frühjahr an dem Virus starben. Der Bischof beschloss, aktiv etwas zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. Im Zentrum sollten sich Menschen isolieren, die mit vielen anderen in beengten Räumlichkeiten leben. Doch als die ersten Fälle in Yola auftraten, weigerten sich Betroffene aus Scham, in das Isolationszentrum zu gehen. Mittlerweile nutzt die Kirche das Gebäude wieder als Pastoralzentrum.
Zwei Wochen zieht sich Bischof Stephen aus der Öffentlichkeit zurück. Seine Symptome sind mild. Nach einem negativen Testergebnis lädt er die Presse zum Gespräch ein. Das Coronavirus sei real, erklärt er und fordert alle auf, sich und andere zu schützten. Doch die Menschen sollten nicht in Panik geraten und keine Angst haben.