Kirchen kritisieren Waffenexporte in den Jemen
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Kirchen kritisieren Waffenexporte in den Jemen

Menschenrechte ‐ Die beiden großen Kirchen in Deutschland fordern einen Stopp deutscher Rüstungsexporte an Akteure im Jemen-Krieg. Die Bundesregierung habe kürzlich umfangreiche Waffenlieferungen an Saudi-Arabien, die Emirate und Jordanien genehmigt.

Erstellt: 18.10.2018
Aktualisiert: 27.09.2023
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Die beiden großen Kirchen in Deutschland fordern einen Stopp deutscher Rüstungsexporte an Akteure im Jemen-Krieg. Die Bundesregierung habe kürzlich umfangreiche Waffenlieferungen an Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien genehmigt, teilte die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) am Donnerstag in Berlin mit.

Deutschland werde dadurch mitverantwortlich für die humanitäre Katastrophe im Jemen. Im Koalitionsvertrag habe die Bundesregierung zugesagt, keine Waffen an Staaten zu liefern, die sich am Jemen-Krieg beteiligen, erklärte die GKKE. Die Waffenlieferungen schadeten der Glaubwürdigkeit der Regierung. Humanitäre Belange würden „allen Beteuerungen zum Hohn“ den Interessen der Industrie nachgeordnet.

Im Jemen, dem ärmsten Land der arabischen Halbinsel, liefern sich seit Jahren schiitische Huthi-Rebellen und die sunnitisch geprägte Zentralregierung einen Machtkampf. Eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition fliegt seit 2015 Luftangriffe gegen die Rebellen und unterstützt die Zentralregierung. Weitere arabische Staaten – etwa die Vereinigten Arabischen Emirate – sowie die USA, Großbritannien und Frankreich sind ebenfalls beteiligt. Der mehrheitlich schiitische Iran unterstützt die Huthi. Seit Beginn des Bürgerkriegs kamen rund 10.000 Menschen ums Leben.

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