Erzwungen worden sei die Migration der venezolanischen Bürger „durch das Fehlen an Grundnahrungsmitteln, Medikamenten und Produkten des täglichen Bedarfs sowie der Sicherheit auf den Straßen“, betonte Calderon. Venezuela wurde über Monate von schweren Massenprotesten wegen der katastrophalen Versorgungslage und der hohen Kriminalität erschüttert. Dabei starben nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens 125 Menschen. Es folgten Fluchtbewegungen nach Kolumbien und Brasilien. Beide Länder haben jüngst die militärische Präsenz an ihren Grenzen verschärft.
Venezuelas sozialistischer Staatspräsident Nicolas Maduro hatte im vergangenen Jahr trotz internationaler Proteste eine verfassungsgebende Versammlung einberufen, die sämtliche Kompetenzen an sich zog. Das regulär gewählte Parlament, in dem die Opposition die Mehrheit hatte, wurde entmachtet. Gegner werfen der Regierung die Installierung einer kommunistischen Diktatur nach kubanischem Vorbild vor. Verschiedene Gespräche zur Lösung des Konfliktes scheiterten ebenso wie ein Vermittlungsversuch des Vatikan.
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