Papst ruft in Myanmar zu Frieden auf
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Papst ruft in Myanmar zu Frieden auf

Vatikan/Myanmar ‐ Am dritten und letzten Tag seiner Reise nach Myanmar hat Papst Franziskus bei einer großen Messe in Rangun zu Frieden aufgerufen.

Erstellt: 29.11.2017
Aktualisiert: 29.11.2017
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Am dritten und letzten Tag seiner Reise nach Myanmar hat Papst Franziskus bei einer großen Messe in Rangun zu Frieden aufgerufen. Heilung könne nicht durch „Wut und Rache“ geschehen, sondern brauche „Vergebung und Mitleid“, sagte der Papst am Mittwoch auf dem etwa 60 Hektar großen Kyaikkasan-Sportgelände vor laut Medienberichten etwa 100.000 Besuchern. Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar machen die Katholiken mit rund einem Prozent der Bevölkerung eine kleine Minderheit aus.

Die Messe war der religiöse Höhepunkt seiner Reise. Franziskus hielt seine Predigt auf Italienisch; sie wurde abschnittsweise in die Landessprache übersetzt. Angehörige von sechs Volksgruppen trugen Fürbitten vor, darunter die Bitte um ein Ende der Konflikte in den Bundesstaaten Kachin, Rakhine und Shan.

Der Tag war geprägt durch ein geistliches Programm und interreligiöse Begegnungen. Nach dem Gottesdienst traf Franziskus den Obersten Rat der buddhistischen Mönche. Am frühen Abend empfing er am Sitz des Erzbischofs von Rangun die 22 katholischen Bischöfe Myanmars.

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Bei seiner Rede im Kaba Aye Centre – eine der bekanntesten buddhistischen Tempelanlagen Südostasiens – forderte Franziskus erneut die Achtung der Menschenwürde ein. Katholiken und Buddhisten seien aufgerufen, gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten. Nicht nur in Myanmar, sondern auf der ganzen Welt brauchten die Menschen dieses „gemeinsame Zeugnis der religiösen Führer“.

Zudem nahm er auch den Staat und die Gesellschaft in die Pflicht. Um die „Wunden der Konflikte zu heilen, die im Laufe der Jahre Menschen verschiedener Kulturen, Ethnien und religiöser Überzeugungen getrennt haben“, sei die gesamte Gesellschaft gefragt. Jeder einzelne müsse daran arbeiten, „dass Konfliktsituationen und Unrecht überwunden werden“. Wie bereits am Vortag fiel auch diesmal das Wort „Rohingya“ nicht. Der Papst betonte jedoch, jeder Mensch sei zu achten.

Der Präsident des staatlichen Sangha-Rates, Bhaddanta Kumarabhivamsa, betonte, alle Religionen vereine, dass sie den „Weg zum Gemeinwohl“ beschritten. Er verurteilte Terrorismus und religiösen Extremismus als „böswillige Interpretation der ursprünglichen Lehren der jeweiligen Religion“. In den vergangenen Monaten war es in Myanmar vereinzelt zu Hetze radikaler Buddhisten gegen andere Völker und Religionen gekommen.

Bei seiner Begegnung mit den Bischöfen des Landes würdigte der Papst den Einsatz der Katholiken für Bildung, Karitatives und Menschenwürde. Am Sitz des Erzbischofs von Rangun, Kardinal Charles Maung Bo, ermutigte er die Kirchengemeinschaft, weiterhin eine „konstruktive Rolle im Leben der Gesellschaft einzunehmen“. Das Land befinde sich nach konfliktreichen Jahren auf dem Weg zu Einheit und Frieden. Aufgabe der Kirche sei es zu heilen – Seelen, Herzen und körperliche Wunden. Zudem mahnte Franziskus zu weiteren Schritten in der Ökumene und im interreligiösen Dialog.

Nach seinem Treffen mit den Bischöfen segnete Franziskus Grundsteine, die zur Errichtung der ersten Vatikanbotschaft in Myanmar sowie einiger Kirchen und eines Priesterseminars dienen sollen.

Den ersten Besuch eines Papstes in Myanmar beschließt Franziskus am Donnerstag. In der Marienkathedrale in Rangun feiert er eine Messe mit Jugendlichen, bevor er zum zweiten Teil seiner Reise ins benachbarte Bangladesch fliegt.

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