Mit ihrem Fernbleiben von der UN-Konferenz schwäche die Bundesregierung ihre Glaubwürdigkeit in Fragen nuklearer Abrüstung, so Ackermann. „Die bekannten Risiken der atomaren Abschreckung zeigen sich gegenwärtig erneut deutlich im Zusammenhang der Krise in den Beziehungen zwischen Nordkorea und Südkorea sowie den USA“, so der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax weiter. „Die Frist, die uns ohne einen Unfall mit Atomwaffen, einen nuklearen Konflikt oder Atomwaffen in Händen von Terroristen gegeben wurde, dauert nicht ewig und muss dringend zum Aufbau einer internationalen Sicherheitsarchitektur genutzt werden, die ohne Atomwaffen auskommt. Es ist höchste Zeit, die weithin eingetretene Gewöhnung an diese moralisch bedenkliche und gefährliche Form der Friedenssicherung zu überwinden.“
Vor Abschluss der UN-Konferenz hatten der Präsident von Justitia et Pax Europa, Erzbischof Jean-Claude Hollerich, und der Vorsitzende von Justitia et Pax in den USA, Bischof Oscar Cantu, sich gemeinsam für eine „Elimination of Nuclear Weapons Globally“ ausgesprochen. Die Erklärung „Nuclear Disarmament: Seeking Human Security“ wurde am 6. Juli in Brüssel veröffentlicht.
Bischof Stephan Ackermann forderte zeitgleich zu dieser gemeinsamen Erklärung bei dem von Pax Christi organisierten Friedensgebet vor dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel die Bundesregierung auf, sich für eine Abschaffung von Atombomben einzusetzen: „Biologische und chemische Waffen sind bereits weltweit geächtet.“ Atomwaffen hingegen würden vielmehr modernisiert und seien heute schlagkräftiger als zu Zeiten des Kalten Krieges. „Es geht um die Ächtung von Atomwaffen. Wir müssen hinarbeiten auf eine Welt ohne sie“, sagte er.
Zur Erklärung „Nuclear Disarmament: Seeking Human Security“
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