Trump hatte am Mittwoch die präsidiale Order zum Bau einer Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko unterzeichnet, wie er es im Wahlkampf immer wieder angekündigt hatte. Die Planungen dafür sollen sofort, der Bau in Kürze beginnen. Am Ende soll die bisher teilweise nur mit Metallzäunen und Sperranlagen versehene Grenze im Süden der USA auf der vollen Länge von rund 3.100 Kilometern komplett mit einer hohen Mauer befestigt sein.
Aus Sicht der Regierung sollen damit der Drogenhandel und vor allem die Einwanderung ohne Aufenthaltsgenehmigung unterbunden werden. Das Vorhaben könnte nach Einschätzung von Experten insgesamt bis zu 40 Milliarden Dollar kosten. Das Geld will Trump zu einem nicht näher fixierten Datum vom Nachbarland Mexiko wieder zurückfordern. Die mexikanische Regierung hat dies am Mittwoch erneut abgelehnt. Kritiker halten das Projekt für Geldverschwendung, da eine lückenlose Schließung der Grenze nicht möglich sei, gerade in Gebirgs- und Wüstenregionen.
Staatenbund CELAC für Politik der Integration
Mit Blick auf die ersten Amtshandlungen von US-Präsident Trump hat sich auch die „Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC)“ auf ihrem Gipfeltreffen in der Dominikanischen Republik für eine Politik der „Integration und der Öffnung“ ausgesprochen. „Die Lösung sind keine Mauern, sind keine Grenzen, sondern Solidarität, Menschlichkeit und die Schaffung von Bedingungen des Wohlstandes und des Friedens“, sagte Ecuadors Präsident Rafael Correa in seiner Rede. Correa rief seine Amtskollegen dazu auf, eine klare Position zur Verteidigung der Migranten, nicht nur in Lateinamerika und der Karibik, sondern in der ganzen Welt einzunehmen.
Kubas Präsident Raul Castro signalisierte unterdessen Bereitschaft, einen respektvollen Dialog mit der neuen US-Regierung fortzusetzen und über die bilateralen Angelegenheiten mit den USA zu verhandeln. Im Staatenbund CELAC sind alle Staaten Amerikas und der Karibik mit Ausnahme von USA und Kanada zusammengefasst.
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