Deswegen ist Kons persönlich um die halbe Welt geflogen. Dorthin, wo sie Franziskus verehren und wo seine Botschaft auf fruchtbaren Boden fällt. „Die Idee, dass Kinder aus Deutschland Kindern aus Argentinien helfen, hat Franziskus beeindruckt“, erklärt Kons seinen argentinischen Gastgebern die Idee der Sternsinger.
Umgekehrt ist Kons beeindruckt von der Verehrung, die Franziskus in Argentinien zukommt. „Man kann das nicht vergleichen mit der Situation in Deutschland, als wir mit Papst Benedikt XVI. ein deutsches Kirchenoberhaupt hatten. Franziskus wird hier an der Basis verehrt wie ein Heiliger.“
Das liegt vor allem daran, dass er ein Mensch zum Anfassen ist. „Er war als Erzbischof oft hier. Er hat sich mit den Menschen unterhalten, ihnen zugehört“, berichtet Padre Toto. Und diese Zeit bei den Ärmsten hat Franziskus geprägt. Wohl auch deshalb interessiert sich der Papst so für das „deutsche Projekt“ in seiner Heimatstadt, mit seinen Menschen, mit seinem Priester. „Hier spürt man zuerst, wenn es Probleme gibt in Argentinien. Und die werden derzeit wieder größer: die Armut, der Drogenhandel“, sagt Padre Toto.
„Franziskus ist ein Mann aus dem Volk“
Bevor sich Franziskus mit Argentiniens Staatspräsident Mauricio Macri trifft, sind es Vertraute wie Padre Toto, die er oft überraschend anruft. Franziskus will eben nicht nur von den Politikern, sondern auch von seiner Basis wissen, was im Land vor sich geht und wie sich das Leben verändert. In Priestern wie Padre Toto sieht er die ideale Verkörperung eines Priesters: arm, einfach und nah dran an den Menschen, die an den Rändern der Gesellschaft leben.
„Man spürt, dass der Papst mit den Menschen hier auf einer Wellenlänge ist“, sagt Kons. „Er spricht ihre Sprache. Er kennt ihre Sorgen und Ängste. Franziskus ist kein Technokrat, sondern ein Mann aus dem Volk.“ All das spiegelt sich auch in der täglichen Arbeit von Padre Toto wieder, findet Kons und ist überzeugt: „Wir hätten keinen besseren Partner finden können.“
Von Tobias Käufer (KNA)
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