Seine ruhige und bedächtige Stimme steht im krassen Widerspruch zu dem, was der Bischof von Aleppo berichtet. Er spricht über Bombenangriffe, getötete Menschen, zerrissene Familien und eine Stadt, die in Trümmern liegt. Trotz der Ende Februar vereinbarten Waffenruhe steht Aleppo unter Dauerbeschuss. Rebellen und die Regierungstruppen des Assad-Regimes bekämpfen sich in der nordsyrischen Stadt bis aufs Blut. Unterstützt werden die syrischen Streitkräfte von der russischen Luftwaffe.
Tagtäglich fallen Bomben auf Schulen, Krankenhäuser, Kirchen, Moscheen und Wohnungen. Die Zivilisten zahlen den Preis dafür, weiß Abou Khazen. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, keine medizinische Versorgung. Er habe Menschen gesehen, die ihre Schuhe verbrannten, nur für ein bisschen Wärme in diesem kalten Winter. Wie groß seine Hoffnung auf Frieden sei, nach fünf Jahren Bürgerkrieg in dem Land, das einst als Perle des Orients galt. „Hoffnung ist das einzige, was uns geblieben ist“, sagt der Franziskanerpater mit einem Lächeln im Gesicht.
Sehen Sie hier das Interview mit Bischof Abou Khazen von Aleppo in vier Teilen: